Bei psychischen Erkrankungen oft nur geringe Therapietreue


BERLIN - Patienten, die an einer psychischen Krankheit wie Depression oder Schizophrenie leiden, nehmen ihre Medikamente oft nicht wie vorgesehen ein. Apotheker können durch ausführliche Informationsgespräche dazu beitragen, die Therapietreue ihrer Patienten zu verbessern.

An Schizophrenie erkrankt etwa ein Prozent aller Menschen mindestens einmal im Leben. Bei guter Behandlung sind nach einem Jahr rund 80 Prozent der Patienten „geheilt“ – unter der Voraussetzung, dass die Medikamente wie vom Arzt vorgesehen eingenommen werden. Es gibt verschiedene Ursachen für die geringe Therapietreue: Zum Beispiel setzen die Nebenwirkungen schnell ein, die erwünschte Wirkung aber erst nach mehreren Wochen. Je nach Wirkstoff treten als Nebenwirkungen unter anderem motorische Störungen, Übergewicht oder Abgeschlagenheit auf. Wenn ein Patient unter einer Nebenwirkung leidet, sollte er darüber mit seinem Arzt oder Apotheker sprechen. Oft ist eine Therapieoptimierung möglich. Auf keinen Fall ohne Rücksprache die Tabletten absetzen, denn dann ist das Rückfallrisiko gross.“

In Deutschland sind rund 4 Mio. Menschen an Depressionen erkrankt, in der Schweiz sind es etwa eine halbe Million. Auch diese Patienten nehmen ihre Medikamente oft nicht wie vorgesehen oder dauerhaft ein. Denn auch bei Antidepressiva setzen die Nebenwirkungen schnell, die erwünschten Wirkungen aber verzögert ein. Das kann dazu führen, dass Patienten ein Antidepressivum erhalten und in der Anfangsphase unter Nebenwirkungen wie Unruhe und Schlaflosigkeit leiden. Statt sich dann vom Arzt zusätzlich ein Beruhigungsmittel verordnen zu lassen, soll den Patienten zu etwas Geduld geraten werden. So kann der Apotheker eine unnötige ‚Verschreibungskaskade’ vermeiden.“ Bei einer Verschreibungskaskade wird ein Medikament nur zur Behandlung der Nebenwirkungen eines anderen Medikaments eingesetzt.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) - 7. Juni 2012

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