Interview mit dem Pharmaziestudenten Duy Nguyen, Präsident der ASEP


GENF - Pharmapro.ch setzt seine Interview-Serie mit Duy Nguyen fort. Er ist junger Pharmaziestudent, der zudem Präsident der Asep ist (Schweizerischer Pharmaziestudierenden Verein). Dieser dynamische Student zeigt uns seine Sicht des Berufes mit voller Energie für die Zukunft der Pharmazeuten. Bei einem Symposium in Genf Mitte Oktober, trafen sich mehr als 170 Studierende (davon 40 aus Holland) sowie dutzende Pharmazeuten. Pharmapro hat ihm Fragen gestellt.

1. Was ist das Erste, das Sie tun, wenn Sie zur Arbeit kommen?
Ich gehe in die Cafeteria und hole mir einen Espresso, um den Tag gut zu starten.

2. Wie ist Ihr beruflicher Werdegang (Studien, wahrgenommene Stellen) in wenigen Worten?

Ich habe mit dem Studium an der Universität Freiburg begonnen und bin mit grosser Neugier in die asep (Schweizerischer Pharmaziestudierendenverein) eingetreten. Um mein Deutsch zu verbessern, habe ich den Master an der Universität Basel abgeschlossen und habe das Amt des Präsidenten der Asep übernommen, um bei den Studierenden besser mitzuwirken und mich auch als zukünftigen Pharmazeuten zu entwickeln. Ich bin zurzeit Praktikant für Kommunikation/Marketing in einer Genossenschaft von Apothekern.

3. Was mögen Sie am Beruf des Pharmazeuten?
Ich bin noch nicht Apotheker, aber ich liebe den Film von L’homme-orchestre, der alles spielen kann! Wir haben eine wissenschaftliche Basis (Chemie, Biologie, Mathematik und Physik) und pharmazeutische Wissenschaften. In der Berufswelt kann man sich Richtung Offizin, Industrie oder auch Spital orientieren. Man kann die zwischenmenschlichen Fähigkeiten in dem Gebiet entwickeln, in dem man will. Teamarbeit, Kommunikation und Führung gehören auch dazu.

4. Was denken Sie vom Satz „Der Kunde ist König“?
Es ist ein zentrales Element des Gesundheitssystems. Die Akteure des Gesundheitssystems müssen kollaborieren und ihre Interessen besser in Richtung des Patienten steuern.

5. In welchem Gebiet kann der Pharmazeut für die Gesellschaft nützlich sein? Anders gesagt, wie ist der Wert des Pharmazeuten im Jahr 2015?
Der Apotheker ist die erste Anlaufstelle in der Grundversorgung. Er muss sich sozial sehr kompetent geben und sein Wissen über Medikamente einsetzen, um möglichst gut zu beraten. Er soll sich von Vorteil auf die Arbeit als Apotheker konzentrieren und weniger auf die Logistik und das Geschäften.

6. Haben Sie einen Traum, eine berufliche Ambition?
Meiner Meinung nach sind wir in einer Schüsselperiode für die Welt der Pharmazie. Ich höre, dass wir in einer Krisenzeit sind, weil z.B. die Margen sinken. Aber wer Krise sagt, hat auch die Gelegenheit zur Veränderung! Ich möchte Teil der Apotheker sein, die den Zug zur Veränderung nicht verpassen!

7. Wie sehen Sie die Zukunft des Berufes, z.B. in der Prävention von chronischen Krankheiten? Hat der Apotheker eine Schlüsselrolle?
Von mir aus gesehen ist dies eine der Türen zur Lösung, wenn Sie bemerken, dass ein Grossteil der chronisch Kranken Ihre Behandlung nicht richtig einnimmt. Der Apotheker kann die Patienten für eine effiziente Behandlung besser verfolgen und damit die Gesundheitskosten senken.

8. Was ist die grösste Herausforderung im Beruf des Pharmazeuten?
Man muss den Beruf des Pharmazeuten gleichzeitig wie die Gesellschaft entwickeln. Ab dem Studium und auch noch später sollte man optimistisch sein und als Gruppe von dynamischen Pharmazeuten zusammenarbeiten. Der Beruf des Apothekers vor 20 Jahren ist beendet; es ist an uns, den Apotheker von Morgen zu kreieren.

9. Wie kann man die Beziehung und Zusammenarbeit zwischen Apotheker, Ärzten und anderen Akteuren des Gesundheitssystems verbessern?
Nach dem Studium sollte man sofort in Kontakt mit anderen Studierenden vom Gesundheitswesen treten (Mediziner und Fachpersonen Gesundheit) und gemeinsame Projekte starten. Man sollte die Interprofessionalität fördern, um die Mentalität zwischen uns allen zu verändern. Indem man die Arbeit des anderen versteht, kann man besser zusammenarbeiten. Zudem hat man als Student noch keine Interessenskonflikte.

10. Wie soll man gegen die kontinuierliche Preissenkung der rezeptpflichtigen Medikamente, die durch das BAG beschlossen wird, vorgehen? Über welche Mittel verfügen die Apotheker und deren Verbände?
Zuerst müssen sich die Apotheker auf ihren Wirkungskreis konzentrieren. Das heisst sich um die lokale Kundschaft kümmern. Zudem sollte man nicht nur Schachteln, sondern Innovationen, Dienstleistungen und Zusammenarbeiten verkaufen.

11. Zum Schluss, Sind Sie eher Tee oder Kaffee?
Kurzer Espresso, nature.

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24. Oktober 2015. Interview festgehalten durch Frau Van Nguyen (Apothekerin). Interview geschrieben von Xavier Gruffat (Apotheker). Pharmapro.ch

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