Neues Multiple-Sklerose-Medikament mit Rückenwind von Basler Studie


BASEL - Ein neues Multiple-Sklerose-Medikament namens Daclizumab high-yield process (DacHYP) verheisst bessere Wirkung und einfacheren Einsatz als das schon zugelassene Medikament Interferon. Das zeigen am Mittwoch publizierte Ergebnisse einer Studie eines Basler Forschers.

In einer Doppelblind-Phase III-Studie mit 1841 Patienten in 28 Ländern wurde DacHYP über mehrere Jahre getestet. Geleitet wurde die Untersuchung von Ludwig Kappos, Chefarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsspitals Basel (USB). Publiziert wurden die Ergebnisse nun im "New England Journal of Medicine".

Gemäss einem USB-Communiqué wirkt DacHYP gegen schubförmige Multiple Sklerose (MS) "wesentlich besser" und ist "bedeutend einfacher einsetzbar": Weniger MS-Schübe traten auf, und die Zahl neuer oder wachsender MS-Herde sank. Diese Effekte waren signifikant mit minus 45 Prozent und minus 54 Prozent.

Nebenwirkungen

Zudem muss DacHYP weniger oft gespritzt werden als Interferon und dies auch nur unter die Haut statt in einen Muskel. In der Studie wurde DacHYP monatlich und Interferon wöchentlich verabreicht. Allerdings waren Nebenwirkungen etwas häufiger, etwa milde Infekte oder Hautveränderungen.

DacHyp ist eine neue Form eines humanisierten monoklonalen Antikörpers gegen Zelloberflächenrezeptoren für Interleukin 2. Die Studienergebnisse werden diese Woche an einem MS-Kongress in Barcelona der Fachwelt präsentiert. Vermarktet werden soll der DacHYP unter dem Medikamentennamen Zinbryta.

Multiple Sklerose ist eine chronische und entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die vor allem junge Erwachsene befällt. Weltweit sind laut USB mehr als zwei Millionen Menschen an MS erkrankt. Rund drei Viertel entfallen auf die schubweise Form, bei der es auch vorübergehende Phasen der Besserung gibt.

Umfunktioniert

Die ursprüngliche Version von Daclizumab war von der amerikanischen Firma Protein Design Labs PDL Biopharma entwickelt worden. Nach der Erstzulassung 1997 in den USA war es in Europa ab 1999 unter dem Medikamentennamen Zenapax zur Prophylaxe von Abstossungsreaktionen nach Nierentransplantationen als Teil einer Kombitherapie auf dem Markt.

Die damalige PDL-Partnerin und Herstellerin Roche nahm den Stoff jedoch per 2009 vom Markt. Für die Entwicklung einer Anwendung gegen MS hat sich PDL 2005 mit Biogen Idec zusammengetan. Letztere tritt nun zusammen mit AbbVie bei dieser USB-Studie als Entwicklerin auf. Laut USB sind Zulassungsanträge unterwegs in den USA, Australien und der EU.

Mehr: Multiple Sklerose (Creapharma.ch)


Quelle: SDA - 07.10.2015

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