Grundversorgung braucht Innovation, nicht Artenschutz


BERN - Die Hausarztinitiative will den Berufsstand des Hausarztes retten, in dem der Staat Garantien über das Einkommen und die Berufsaussichten abgibt. Der Dachverband der Apothekerschaft will sich engagiert für die Erhaltung einer dezentralen und bezahlbaren Grundversorgung einsetzen. Der Weg führt aber nicht über den Schutz eines isolierten Berufsstandes, sondern über die Vernetzung der bereits vorhandenen Gesundheitsberufe und Infrastrukturen. Apotheken erfüllen heute schon eine breite Palette von Gesundheitsaufgaben und wollen diese im Verbund mit Ärzten und Pflegenden weiter ausbauen. Dabei ist auch der technologische Fortschritt der Telemedizin der letzten Jahre ein wichtiger Erfolgsfaktor, um Versorgungslücken zu schliessen.

Die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung ist Aufgabe zahlreicher Akteure. Im Zentrum muss der Patient stehen. Es ist aus Sicht der Apothekerschaft nicht nachvollziehbar, dass sich die als „Hausärzte“ bezeichnete Gruppe nun isoliert um ihre eigene Strukturerhaltung kümmert. Eine wirksame und bezahlbare Versorgung kommt dagegen allen zu Gute.

 

Schon heute sind 1700 Apotheken in der Schweiz täglich Anlaufstelle für 300'000 Personen mit Gesundheitsfragen. 16'000 Personen arbeiten zum Wohl der Patienten und Kunden. Knapp 3'000 Apothekerinnen und Apotheker führen täglich gut 100'000 Kurzberatungen durch. Heute ist ihr Einsatzgebiet wegen der Verschreibungspflicht sehr stark eingeschränkt. Zwei Massnahmen würden hier rasch Verbesserungen bringen:

Erstens müssen die Apotheken in geeigneter Weise mit Ärzten vernetzt werden und zweitens muss der Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente neu definiert werden, damit der Apotheker persönlich gemäss Konsensguidelines die richtigen Medikamente direkt abgegeben darf (Neustrukturierung der verschreibungspflichtigen Medikamente).

 

Der Dachverband pharmaSuisse ist bereit, zusammen mit weiteren Leistungserbringern wie Ärzten, Pflegenden, Angehörigen der Spitex etc. einen lösungsorientierten Vorschlag zur Förderung der Grundversorgung in die politische Diskussion einzubringen. Dies könnte insbesondere im Rahmen einer integrierten Versorgung (interdisziplinäres Managed Care) geschehen. Die Hausarztinitiative in der vorliegenden Form verfolgt mit der Aufrechterhaltung der Grundversorgung ein wichtiges Ziel, geht mit dem isolierten Schutz des „Hausarztes“ aber den falschen Weg.

Quelle: pharmaSuisse (Schweizerischer Apothekerverband)

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