Pharmazeutische Betreuung verbessert Compliance nach Organtransplantation
BERLIN - Nach einer Organtransplantation müssen die Patienten lebenslang Immunsuppressiva einnehmen. Folgen einer mangelnden Compliance bei der Arzneimitteleinnahme können Abstossungsreaktionen oder sogar Organversagen sein. So verdreifacht Non-Compliance beispielsweise das Risiko der Abstossung einer transplantierten Niere. „Die Annahme, dass transplantierte Patienten nach der oft langen Wartezeit auf ein Spenderorgan besonders therapietreu seien, stimmt leider nicht“, sagt Prof. Dr. Irene Krämer, Direktorin der Apotheke der Universitätsmedizin Mainz.
Studien zeigen, dass Transplantierte von einer pharmazeutischen Betreuung durch den Apotheker profitieren. Verglichen wurde der Behandlungsverlauf lebertransplantierter Patienten, die von Ärzten und Apotheker in herkömmlicher Art behandelt bzw. beraten wurden, mit lebertransplantierten Patienten, die zusätzlich von einem Apotheker pharmazeutisch betreut wurden. Den pharmazeutisch betreuten Patienten wurden in mehreren Gesprächen von einem Krankenhausapotheker unter anderem die Wirkungsweise und Nebenwirkungen der Immunsuppressiva, die Begleitmedikation oder die Selbstkontrolle ausführlich erläutert. Unterstützt wurden die Gespräche durch schriftliches Informationsmaterial. Die Pharmazeutische Betreuung durch einen Apotheker verbesserte die Compliance signifikant. Krämer: „Die Behandlung mit Medikamenten wird effektiver, wenn der Patient gemeinsam durch Arzt und Apotheker umfassend und nachhaltig informiert und betreut wird.“
Quelle: Vereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) - www.abda.de - 06.06.2011