Umfrage: 8 Prozent der Schweizer Studierenden sind Sportmuffel
 BERN - 8 Prozent der Studentinnen und Studenten in der Schweiz sind Sportmuffel. Sie gaben in einer Umfrage an 14 Hochschulen an, nie Sport zu treiben. 92 Prozent treiben zumindest gelegentlich Sport, 50 Prozent mehrmals und mehr als drei Stunden pro Woche.
BERN - 8 Prozent der Studentinnen und Studenten in der Schweiz sind Sportmuffel. Sie gaben in einer Umfrage an 14 Hochschulen an, nie Sport zu treiben. 92 Prozent treiben zumindest gelegentlich Sport, 50 Prozent mehrmals und mehr als drei Stunden pro Woche.
Nichtsportler gaben an, zu wenig Zeit für Sport und keine Freude an der Bewegung zu haben. Zwei Drittel von ihnen wären aber gerne aktiver. Damit sie sich überwinden und sich in eine Turnhalle, auf einen Sportplatz oder zu einem Schwimmbecken begeben, bräuchten sie jemanden, der sie mitnimmt und zur Bewegung ermuntert.
Der Anteil der Nichtsportler ist unter Studierenden tiefer als unter den 20- bis 34-Jährigen insgesamt. Von ihnen gaben 24 Prozent an, auf Sport zu verzichten.
90 Prozent kennen Hochschulsport
50 Prozent der antwortenden gegen 17'000 Studentinnen und Studenten sind nach eigenen Aussagen mindestens 3 Stunden pro Woche körperlich aktiv. Bei den 20- bis 34-Jährigen im Allgemeinen ist dies lediglich für 44 Prozent der Fall.
Die im Auftrag der Schweizer Hochschulsport-Direktoren-Konferenz durchgeführte Umfrage wurde am Mittwoch in Bern den Medien vorgestellt. Einbezogen wurden auch Aktivitäten wie Wellness, Entspannung und Tanzen. Von 60'000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Studenten beantworteten gut 25 Prozent die Fragen.
Neun von zehn Studierenden kennen demnach den Hochschulsport und die Sport-Angebote ihrer Hochschule. 54 Prozent nutzten in den zwölf Monaten vor der Befragung - diese wurde im Frühjahr 2010 durchgeführt - mindestens ein Angebot.
Wenige mit Wettkampfambitionen
Im Semester werden die Hochschulsport-Angebote im Mittel während 2,4 Stunden genutzt, in den Wochen dazwischen während 1,5 Stunden. Gründe, weshalb sich junge Leute für diese Angebote entscheiden, sind tiefe Kosten, gute Trainingsgelegenheiten, passende Angebote und keine Verpflichtungen wie in einem Verein.
Wettkampfambitionen hat nur eine Minderheit der Sport treibenden Studierenden, nämlich 30 Prozent. Wichtiger ist es für sie, etwas für die Gesundheit zu tun. Weitere Gründe für Bewegung waren die eigene Fitness, ein Ausgleich zum Studium, Spass, die Natur zu geniessen und Geselligkeit zu erleben.
Auf der Wunschliste der Sportsfreunde stehen mehr Angebote in den Semesterferien, mehr individuelle Trainings, mehr Schnupperangebote und mehr Mannschaftssportarten. Vor allem Frauen wünschen sich zusätzliche Angebote für Gesundheitsberatung.
Schattenseiten des Erfolges
Lob erhielten die Sportangebote der 14 in die Umfrage einbezogenen Hochschulen. Die Studenten und Studentinnen hielten die Trainingsleiter und -leiterinnen sowohl fachlich als auch menschlich für kompetent. Auch die Infrastrukturen befanden sie für gut.
Kritisiert wurde dagegen, dass Trainingsgruppen zu gross und Angebote überfüllt sind. "Das ist die Schattenseite des Erfolges", sagte Markus Lamprecht von Lamprecht & Stamm Sozialforschung und Beratung AG. Das Unternehmen hatte die Studie durchgeführt.
15 lokale Schweizer Hochschulsport-Organisationen bieten mehr als 80 Sportarten für insgesamt rund 130'000 Studentinnen und Studenten an. Der Hochschulsport-Verband ist im Breitensport tätig, entsendet aber gleichzeitig Spitzensportler und -sportlerinnen an Studenten-Weltmeisterschaften und Universiaden.
Quelle: SDA - 23.11.2011