Privatklinik in Montreux hat 180 Patientinnen Brustimplantate des Herstellers PIP eingesetzt
BERN - Die Privatklinik "Laliclinic" mit Sitz in Montreux VD, die sich auf ästhetische Eingriffe spezialisiert hat, soll 180 Patientinnen Brustimplantate des Herstellers PIP eingesetzt haben. Dies berichtete das Westschweizer Fernsehen (TSR) am Dienstag.
Die Klinik bietet den Betroffenen gemäss dem Bericht an, die Implantate wieder zu entfernen - für 5000 Franken. "Laclinic" sei selber Opfer des Herstellers geworden, sagte der Direktor Fabrice Pflug gegenüber TSR.
In der Schweiz tragen laut früheren Angaben des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic rund 280 Frauen PIP-Brustimplantate. Diese können bei den Trägerinnen schwere gesundheitliche Probleme zur Folge haben.
Die französischen Behörden stellten fest, dass die meisten Brustimplantate, die seit 2001 von PIP hergestellt wurden, nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Silikon-, sondern mit einem "hausgemachten Gel" gefüllt waren.
Danach war es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen. Länder wie Frankreich empfahlen, die Implantate vorsichtshalber zu entfernen. Swissmedic sieht hingegen keinen Grund dafür, PIP-Implantate vorsorglich entfernen zu lassen.
Am Dienstag schaltete sich nun erstmals die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein. Weltweit sollten Frauen, denen Implantate der Firma eingesetzt wurden, einen Arzt aufsuchen, "wenn sie einen Riss vermuten, Schmerzen oder eine Entzündung verspüren oder sonstige Sorge haben", erklärte die WHO.
Quelle: SDA - 17.01.2012