Preisregulierungen bei Medikamenten wirken


BASEL - Seit 2009 führen der Krankenversicherungsverband santésuisse und die Branchenverbände der Pharmaindustrie (Interpharma und vips) gemeinsam den Auslandpreisvergleich von Medikamenten durch. Verglichen werden Fabrikabgabepreise in der Schweiz sowohl von patentgeschützten als auch patentabgelaufenen Medikamenten und von Generika. Die sechs Vergleichsländer sind Deutschland, Dänemark, Niederlande, Grossbritannien, Frankreich und Österreich.

Der heute in Bern präsentierte Vergleich zeigt im Durchschnitt des Länderkorbs - je nach verwendetem Wechselkurs - zwischen zehn und zwanzig Prozent höhere Fabrikabgabepreise bei den 200 umsatzstärksten patentgeschützten Originalpräparaten. Wenn man den Einfluss des Wechselkurses berücksichtigt, ist die Preisdifferenz gegenüber 2010 stabil geblieben. Im Vorjahr hatte die Differenz sechs Prozent betragen. Bei den patentabgelaufenen Originalen sind die Schweizer Preise in 2011 - je nach verwendetem Wechselkurs -   zwischen sechs Prozent höher beziehungsweise drei Prozent tiefer als in den sechs Vergleichsländern.

Basierend auf den 250 umsatzstärksten Wirkstoffen kosten die Generika in der Schweiz zu Fabrikabgabepreisen deutlich mehr als in den sechs Vergleichsstaaten. Historisch hat sich eine Preisdifferenz um die 50% eingependelt. Im Vergleich zu 2009 hat sich der Abstand jedoch um einen Viertel verringert. Laut Peter A. Huber, Geschäftsführer von Intergenerika dürften sich die Generikapreise dank der neuen Massnahmen bis 2015 um weitere 20 Prozentpunkte zurückbilden, was den Abstand beinahe halbieren wird. Weitere Preissenkungen werden wegen des "Sonderfalles Schweiz" (Marktgrösse, Mehrsprachigkeit, behördliche Anforderungen, Qualitätsanspruch) nicht mehr möglich sein.

Für Thomas Binder, Geschäftsführer vips, haben die ausserordentlichen Preisanpassungen und die neue periodische Preisüberprüfung 2011 zu Preissenkungen geführt und Einsparungen bei den Medikamentenkosten gebracht. In den nächsten Jahren werde der Pharmamarkt wegen Patentabläufen nicht mehr wachsen. Das bestätigt Thomas Cueni, Generalsekretär Interpharma: "Der Preisunterschiede zum Ausland bei den patentgeschützten Medikamenten hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich verringert und ist heute allein noch das Ergebnis der Wechselkurssituation."

Stefan Holenstein, Direktor a.i. von santésuisse, ist überzeugt, dass die Prämienzahler nicht nachvollziehen können, warum die Medikamente in der Schweiz nach wie vor teurer als im Aus-land sind. santésuisse werde sich weiterhin dafür einsetzen, diese Differenz zu verringern und damit einen substanziellen Beitrag zur Kostendämpfung zugunsten der Versicherten leisten. 

Quelle: Verein Pharmafirmen in der Schweiz (vips) - 20.01.2012

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