Forscher entdecken Angriffspunkt gegen Schuppenflechte


ZURICH - In der Schweiz leiden etwa 150'000 Menschen an Schuppenflechte oder Psoriasis. Nun haben Forscher der ETH Zürich einen zentralen Faktor bei der Entstehung der Erkrankung und dessen Signalwege identifiziert. Er könnte ein neuer Angriffspunkt für Medikamente mit geringeren Nebenwirkungen sein.

An Psoriasis, einer chronischen Entzündungserkrankung der Haut, leiden etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung. Zwar stehen zu ihrer Behandlung seit wenigen Jahren neue, sehr wirksame Medikamente zur Verfügung, nämlich Antikörper, die gewisse Wachstumsfaktoren des Immunsystems blockieren.

Die Medikamente haben jedoch gravierende Nachteile, da sie die Immunabwehr gegen einige bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen schwächen. Nun hat ein Team um Manfred Kopf vom Institut für Molekulare Gesundheitswissenschaften im Tiermodell nachgewiesen, dass die Blockade eines anderen Wachstumsfaktors das Problem lösen könnte.

Sie konnten zeigen, dass Mäuse, bei denen der Wachstumsfaktor Interleukin-36 (IL-36) defekt ist, vor der Hautkrankheit geschützt sind, wie sie im "Journal of Clinical Investigation" berichten. IL-36 ist laut Kopf ein Bindeglied zwischen Hautzellen und Immunsystem und somit der "zentrale Regulator" in der Entstehungskette von Psoriasis.

Das Gute daran: IL-36 wird fast nur von Hautzellen produziert und spielt keine grosse Rolle bei der Immunabwehr gegen Erreger anderswo im Körper. Die Chancen, dass dieser Mechanismus auch bei Menschen funktioniert, stehen laut Kopf gut. "Dies könnte ein neuer Angriffspunkt gegen die Krankheit sein, der weniger Nachteile bei Infektionen hat als bisherige Medikamente", sagt Kopf zur Nachrichtenagentur sda.


Quelle: SDA - 15.10.2012

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