Neuer Mechanismus zerstört Allergie-auslösende Verbindungen


BERN / STANFORD - Ein künstlich hergestelltes Molekül kann die Verbindungen zerstören, die lebensgefährliche Allergien auslösen. Dies berichten Berner und US-Forscher online im Fachblatt "Nature". Als Medikament könnte der Hemmstoff die allergische Reaktion womöglich schnell stoppen.

Allergene wie Pollen oder Erdnüsse aktivieren IgE-Antikörper, die innert Sekunden eine allergische Reaktion auslösen: Dies können laufende Nasen und tränende Augen sein, aber auch ein potenziell tödliches Kreislaufversagen. Die IgE-Antikörper verbinden sich dabei zu sehr stabilen Komplexen, die sich an die für die Reaktion verantwortlichen Zellen heften.

Diese Verbindungen aufzubrechen, wäre der "heilige Gral" der Allergiebekämpfung, schreibt die Universität Stanford in einem Communiqué. Dies gelang nun dem Team um Alexander Eggel von der Universität Bern und Kollegen von der Stanford Universität mit einer neuen Klasse von Molekülen - zumindest im Reagenzglas.

Der künstlich erzeugte Protein-Hemmstoff namens DARPin E2-79 "entwaffnet" die IgE-Antikörper, indem er sie von einem weiteren beteiligten Molekül abtrennt. Die DARPine haben Forscher der Universität Zürich als Alternative zu IgE-blockierenden Antikörpern geschaffen, die bereits zur Therapie von Allergien eingesetzt werden.

Diese Antikörper blockieren zwar die Bildung des Komplexes - können ihn aber nicht trennen, wenn er im Akutfall bereits besteht. Zudem werden grosse Mengen davon benötigt, weshalb sie nur bei Patienten mit schwerem, chronischem Asthma eingesetzt werden, schreibt die Universität Bern in einer Mitteilung.

Der nun neu beschriebene DARPin-Hemmstoff kann sowohl die Bildung des IgE-Komplexes hemmen wie auch die Verbindung aufbrechen. "Damit wird eine Verbindung, die normalerweise Stunden oder Tage bestehen bleibt, in Sekundenschnelle zerstört", sagt Studienleiter Ted Jardetzky von der Stanford Universität.

Die Forscher weisen somit zumindest biochemisch nach, dass IgE auf diese Weise "von Zellen losgelöst werden kann und somit allergische Reaktionen verhindert werden könnten", sagt Eggel in der Mitteilung. Dies eröffne Möglichkeiten, um neue Allergie-Medikamente zu entwickeln.


Quelle: SDA - 29.10.2012

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