Melanome schrumpfen, wenn die Therapie unterbrochen wird


SAN FRANCISCO / ZURICH / BASEL - Mit periodischen Unterbrechungen der Behandlung ist es Forschern aus der Schweiz und Kalifornien gelungen, Hauttumoren bei Krebsmäusen schrumpfen zu lassen. Sie hoffen, dass diese Strategie dereinst das Leben von Patienten mit Schwarzem Hautkrebs verlängern könnte.

Das Medikament Vemurafenib hilft bei mehreren Krebserkrankungen, bei denen ein Krebsgen namens BRAF in den Tumorzellen aktiviert wird. Doch eine längere Behandlung mit dem Wirkstoff führt dazu, dass der Tumor nicht mehr auf die Behandlung anspricht.

Doch die Resistenz lässt sich herauszögern, wenn die Therapie sporadisch gestoppt wird, wie das Team um Meghna Das Thakur von den Novartis Institutes for Biomedical Research in Emeryville, Kalifornien, herausgefunden hat. Zusammen mit Kollegen vom Universitätsspital Zürich und der Universität von Kalifornien in San Francisco (UCSF) berichten sie im Fachblatt "Nature" darüber.

Der überraschende Effekt rührt laut den Forschern daher, dass die Zellen "süchtig" nach dem Wirkstoff werden, wie die UCSF in einer Mitteilung schrieb. Denn die Zellen werden unempfindlich gegen das Medikament, indem sie mehr BRAF-Protein produzieren. Genau gegen dieses wirkt jedoch Vemurafenib.

Mäuse lebten länger

Demnach müssten die Tumoren schrumpfen, wenn ihnen der Wirkstoff entzogen wird, folgerten die Forscher. Genau das stellten sie fest. Während alle Mäuse unter kontinuierlicher Behandlung mit Vemurafenib innert 100 Tagen starben, lebten die Mäuse mit unterbrochener Behandlung allesamt länger als 100 Tage.

Die Forscher halten es für möglich, dass Therapieunterbrüche auch bei menschlichen Hautkrebs-Patienten die Wirkung des Medikaments verlängern könnten. "Die Beobachtung, dass Zellen von Medikamenten abhängig werden, könnte dabei helfen, die Wirksamkeit von Vermurafenib zu verlängern und letztlich diese Hautkrebsart zu heilen", schreiben die Forscher.


Quelle: SDA - 10.01.2013

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