Antibiotika-Resistenzen: Schlüsselposition für Ärzte und Apotheker
 BERLIN/DAVOS - Resistenzen gegen Antibiotika sind ein weltweit zunehmendes Problem. Ärzte und Apotheker haben im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen eine Schlüsselposition. Durch die gezielte und sparsame Verordnung und die therapiebegleitende Beratung der Patienten kann das Problem der Resistenzentwicklung entschärft werden. Ausserdem brauchen wir die Entwicklung innovativer Antibiotika.
BERLIN/DAVOS - Resistenzen gegen Antibiotika sind ein weltweit zunehmendes Problem. Ärzte und Apotheker haben im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen eine Schlüsselposition. Durch die gezielte und sparsame Verordnung und die therapiebegleitende Beratung der Patienten kann das Problem der Resistenzentwicklung entschärft werden. Ausserdem brauchen wir die Entwicklung innovativer Antibiotika.
Antibiotika sind hochwirksame, teilweise lebensrettende Arzneimittel. Andererseits limitieren sie ihren Einsatz selbst, wenn sie zu häufig oder unkritisch verordnet oder zu kurz oder unterdosiert eingenommen werden. Das gemeinsame Ziel muss deshalb der verantwortungsbewusste Umgang mit Antibiotika sein. Auch die Beratung des Patienten kann die Entwicklung von Resistenzen eindämmen. Dazu gehören u.a. Informationen zum Einnahmezeitpunkt, zur Behandlungsdauer und zu möglichen Wechselwirkungen. Neben Ärzten und Apothekern können auch Patienten und Pflegekräfte dazu beitragen, Resistenzen einzudämmen, beispielsweise durch die strikte Beachtung der Hygieneregeln.
Die Ursachen für die zunehmende Resistenzentwicklung sind vielfältig. Beispielsweise unterliegen Antibiotika in anderen Ländern nicht der Rezeptpflicht und werden deshalb unkritisch angewendet. Resistente Erreger werden dann in die Schweiz importiert. Auch der Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin und Landwirtschaft begünstigt Resistenzen. Festzustellen ist ausserdem, dass sich die Auswahl eines Antibiotikums fälschlicherweise nicht nur an medizinischen Erfordernissen, sondern auch am Preis des Arzneimittels orientiert. Sinkt der Preis eines antibiotischen Wirkstoffs nach Ablauf des Patentschutzes, werden entsprechende Generika häufiger verordnet. In der Folge steigt das Risiko für Resistenzen.
Im ambulanten Bereich werden in Deutschland pro Jahr etwa 14 bis 15 definierte Tagesdosen pro 1.000 Versicherte verordnet. Damit liegt Deutschland zwar im europäischen Mittelfeld - gleichzeitig werden in anderen Ländern wie Skandinavien oder den Niederlanden deutlich weniger Antibiotika verordnet. Dort werden auch weniger Resistenzen beobachtet.
Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) - 07.02.2013