Ärzteinitiative bedroht medizinische Grundversorgung auf dem Land


15.03.2010 - Der Aargauische Apothekerverband ist enttäuscht über die Lancierung einer Volksinitiative zur Aufhebung des Selbstdispensationsverbotes. Die Initiative verfolgt den alleinigen Zweck, das Einkommen der Ärzte zu verbessern. Die Folgen wären fatal: Die bewährte Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern ginge verloren und die Gesundheitskosten würden alleine im Kanton Aargau infolge ökonomischer Fehlanreize um rund 140 Mio. CHF in die Höhe getrieben. Zudem müssten auf dem Land rund 40 Apotheken schliessen, ohne dass die Ärztedichte in diesen Regionen zunehmen würde. Die Grundversorgung würde auf dem Land massiv gefährdet.

Die rund einhundert Aargauer Apotheken leisten im Kanton Aargau einen wesentlichen Beitrag an eine hochstehende und kostengünstige medizinische Grundversorgung. In ländlichen Gebieten mit niedriger Ärztedichte decken sie einen wesentlichen Teil der medizinischen Grundversorgung der Bevölkerung als erste Anlaufstelle und für die Medikamentenversorgung. Gerade in jenen Gebieten wäre die Existenz der Apotheken durch die Ärzte-Initaitive massiv gefährdet.


 


 

Fabian Vaucher, Präsident des Aargauischen Apothekerverbandes schätzt, dass auf dem Land rund 40 Apotheken geschlossen werden müssten. Der Hausärztemangel auf dem Land hingegen ist ein strukturelles Problem, das nicht durch den Zusatzverdienst durch den Medikamentenverkauf gelöst werden kann. Auch in jenen Kantonen, wo die Selbstdispensation erlaubt ist (z.B. St. Gallen) ist der Hausärztemangel zu beklagen. Mit einer Annahme der Ärzte-Initiative stünde die Landbevölkerung schliesslich ohne Apotheke und ohne Ärzte da.

Bewährtes Vier-Augen-Prinzip

Die Aargauer Apothekerschaft ist überzeugt, dass das in der ganzen OECD geltende Prinzip, wer Medikamente verschreibt, soll daran nicht verdienen, einen wesentlichen Beitrag an ein kostengünstiges und gut funktionierendes Gesundheitssystem leistet. Fabian Vaucher ist dementsprechend enttäuscht darüber, dass die Aargauer Ärzte dieser durchwegs bewährten Aufgabenteilung aus rein ökonomischen Gründen den Rücken zukehren wollen: „Stossend ist insbesondere, dass damit auch noch ein innerärztlicher Verteilkampf zwischen Allgemeinmedizinern und Fachärzten um die Höhe der Taxpunkte auf dem Buckel der Apotheker ausgetragen wird.“

Miteinander statt gegeneinander

Das im Aargau nach eingehender Debatte vom Grossen Rat erst vor kurzem bestätigte Aargauer Modell - wo eine Apotheke erreichbar ist, ist dem Arzt der Medikamentenverkauf untersagt - ist ein Erfolgsmodell. Auf Bundesebene schlägt der Bundesrat genau darum im Heilmittelgesetz diese Lösung vor. Die Apotheker werden die Aargauer Lösung mit allen Mitteln verteidigen. Auch die Apotheker prüfen im Übrigen die Lancierung einer Volksinitiative. Miteinander statt gegeneinander muss die Lösung der Interessen beider Medizinalpersonen lauten - zum Wohle der Kunden und Patienten.

 

 

Weitere Auskünfte erteilt 

Fabian Vaucher, Präsident AAV

Tel. 062 836 09 09, Mobile 079 507 98 05
Internet  www.apotheken-aargau.ch


 


 

Quelle: Aargauischer Apothekerverband (AAV) - http://www.apotheken-aargau.ch

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