Schweizer Bevölkerung will Palliative Care
| 10.03.2010 - Eine Umfrage zeigt: Palliative Care stösst in der Schweizer Bevölkerung auf breite Akzeptanz. Über 90 Prozent der Befragten halten Palliative Care für notwendig. Drei Viertel ziehen in Betracht, Palliative Care eines Tages selber zu nutzen.  Palliative Care verbessert die Lebensqualität dieser Menschen. Sie umfasst medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychische, soziale und spirituelle Unterstützung in der letzten Lebensphase.  | 
 
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«Palliative Care» in der Deutschschweiz wenig bekannt
Knapp die Hälfte der Befragten hat den Begriff «Palliative Care» schon gehört. Dabei bestehen jedoch grosse regionale Unterschiede: In der Genfersee-Region geben 78 Prozent der Befragten an, den Begriff schon einmal gehört zu haben. Im Tessin sind es noch rund zwei Drittel, während es in der Deutschschweiz nur noch rund ein Drittel aller Personen ist. Frauen kennen den Begriff eher als Männer; den 15-24-Jährigen ist er deutlich weniger bekannt als den übrigen Altersgruppen. Klar zeigt sich ein Zusammenhang mit der Bildung: Je höher das Ausbildungsniveau, desto bekannter ist der Begriff «Palliative Care». Nur rund die Hälfte der Befragten weiss, an wen sie sich wenden müssten, wenn sie Palliative-Care-Angebote beanspruchen wollten. Die meisten würden als erstes ihre Hausärztin bzw. ihren Hausarzt zu Rate ziehen.
| Die meisten möchten zu Hause sterben Gemäss Bundesamt für Statistik sterben die Menschen in der Schweiz am häufigsten im Alters- und Pflegeheim, am zweithäufigsten im Spital und am dritthäufigsten zuhause oder an einem anderen Ort. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Wünsche der Befragten: Drei Viertel gaben an, am liebsten zuhause sterben zu wollen. Frauen sprechen sich signifikant häufiger dafür aus als Männer. Dass die Realität anders aussieht, zeigt zum Beispiel die Statistik der Stadt Zürich: Männer können dank der Präsenz einer in der Regel jüngeren Partnerin im Alter häufig zuhause leben und sterben. Frauen verbringen ihren letzten Lebensabschnitt dagegen häufiger ohne Partner in einem Alters- oder Pflegeheim. 
 Information ist nötig Die Nationale Strategie Palliative Care 2010-2012 von Bund und Kantonen hat zum Hauptziel, Palliative Care gemeinsam mit den wichtigsten Akteuren im Gesundheitswesen, in der Bildungs- und der Forschungspolitik zu verankern. Alle unheilbar kranken und sterbenden Menschen in der Schweiz sollen ihrer Situation angepasste Palliative Care erhalten. Um dies zu erreichen, widmet sich ein Teilprojekt der Sensibilisierung. Mit verschiedenen Massnahmen soll erreicht werden, dass die Bevölkerung der Schweiz um den Nutzen von Palliative Care weiss und die Angebote kennt. Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass dies heute zu wenig der Fall ist und ein Informationsbedarf besteht. | 
 
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Weitere Informationen
Mona Neidhart, Sektion Kommunikation BAG, Tel. +41 31 322 95 05 oder media (at) bag.admin.ch
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