Hausarztmedizin unbedingt aufwerten


19.03.2010 - Ambulant tätige Ärzte müssen weiterhin Einkommenseinbussen hinnehmen – dies belegt die neuste Studie der FMH, welche am 24. März in der Schweizerischen Ärztezeitung erscheint. Die Einkommensunterschiede unter den Ärzten sind dabei vor allem auf Tätigkeiten gewisser Spezialisten im Zusatzversicherungsbereich zurückzuführen. Für die FMH ist die finanzielle Aufwertung der Hausarztmedizin dringend notwendig: Sie fordert darum eine einmalige Tarifkorrektur im TARMED.

 

Die FMH publiziert am 24. März 2010 in der Schweizerischen Ärztezeitung die neuste Studie zum Einkommen von ambulant tätigen Ärzten. Die Sendung Kassensturz berichtet am 16. März darüber. Die aktuellen Daten machen deutlich, dass sich die bisherige Entwicklung fortsetzt: Das durchschnittliche Einkommen von Ärztinnen und Ärzten ist zwischen 2005 und 2006 um real 3.14 Prozent gesunken. Betrachtet man die Entwicklung des Ärzteeinkommens seit 1970, ist das durchschnittliche reale Einkommen gar um 38.7 Prozent zurückgegangen.


 


 


Dabei verdienen die rund 7 400 Ärzte mit Fachgebiet Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Pädiatrie oder Psychiatrie deutlich weniger als andere Kollegen. Diese Einkommensunterschiede innerhalb der Ärzteschaft sind im Wesentlichen auf die Behandlung von Privatpatienten zurückzuführen.
Ärzte, die medizinische Leistungen in der Grundversicherung erbringen, rechnen diese über das Tarifsystem TARMED ab; gleiche Leistungen werden gleich abgegolten, egal ob sie ein Grundversorger oder ein Spezialist erbringt.

Die immer wieder diskutierte Einkommensumlagerung von den Spezialisten zu den Grundversorgern genügt daher nicht, da Spezialisten den wesentlichen Teil ihres Einkommens aus der Zusatzversicherung erzielen.

Dennoch ist die finanzielle Besserstellung der Hausarztmedizin aus Sicht der FMH unbedingt notwendig – gerade auch im Hinblick auf den bereits manifesten Hausarztmangel. Entscheide gegen die Hausarztmedizin, wie sie letztes Jahr das EDI und das BAG getroffen haben, halten junge Mediziner davon ab, in die Grundversorgung einzusteigen.

Soll die medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Schweiz gesichert bleiben, müssen Hausärztinnen und -ärzte für ihre Arbeit endlich adäquat bezahlt werden.

Die FMH fordert deshalb eine einmalige Tarifkorrektur zur Besserstellung der Grundversorgung. Im Rahmen der anstehenden TARMED-Revision ist auch ein neues Kapitel für die Grundversorger zu schaffen.

Eine Umverteilung innerhalb des TARMED ist unter Einbezug aller relevanten medizinischen Fachgesellschaften verhandelbar, auch wenn sie das Problem der Besserstellung der Hausärzte nicht löst – die Revision muss jedoch nach objektiven betriebswirtschaftlichen Kriterien erfolgen.

 


Weitere Information

Dossier «Hausarztmedizin»

Den Artikel der Schweizerischen Ärztezeitung, welcher am 24. März publiziert wird, stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage zu.

 

Auskunft

Jacqueline Wettstein, Leitung Kommunikation FMH

Tel. 031 359 11 50, E-Mail  jacqueline.wettstein (at) fmh.ch


 


 



Quelle: Verbindungen der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) -
http://www.fmh.ch

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