Krankenversicherer - Offensive im Interesse der Versicherten
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SOLOTHURN - Der Verwaltungsrat von santésuisse hat sich am 29. April 2010 klar für Kosten deckende Prämien ohne Quersubventionen ausgesprochen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) muss die Prämien konsequent nach diesem Grundsatz und den entsprechenden versicherungsmathematischen Regeln genehmigen. Die Krankenversicherer wollen zudem vom Parlament Handlungsspielraum für attraktive Managed Care-Angebote und unterstützen mehrheitlich einen verfeinerten Risikoausgleich. Um das Kosten- und Prämienwachstum 2011 zu bremsen, erwarten die Krankenversicherer vom Bundesrat Massnahmen auf Verordnungsebene, damit die Marktanteile der Generika steigen und die Preise der Mittel- und Gegenstände sinken. |
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Schliesslich muss auch der Grundsatz ‚gleiche Tarife für ambulante Leistungen in Spitälern und Arztpraxen’ endlich durchgesetzt werden.
Der Verwaltungsrat von santésuisse hat an seiner gestrigen Sitzung die folgenden Beschlüsse gefasst:
- Abkehr vom Prämienwettbewerb und hin zu einem echten Leistungs- und Servicewettbewerb durch einen verfeinerten Risikoausgleich;
- Kein Zwang für die Krankenversicherer, Managed Care-Angebote zur Verfügung zu stellen, dafür einen Leistungswettbewerb zwischen Krankenversicherer und Leistungserbringer;
- Genehmigung von Kosten deckenden Prämien durch das Bundesamt für Gesundheit, dafür keine Akzeptanz für Quersubventionierungen;
- Ja zum Verbot von Telefonmarketing und Maklerprovisionen in der Grundversicherung;
- Wirksame Sparmassnahmen des Bundesrates in den Bereichen Generika, Mittel und Gegenstände (MiGeL) sowie gleiche Tarife für medizinische Leistungen in Spitalambulatorien und Arztpraxen für eine Beeinflussung der Prämien 2011
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Diese Massnahmen sind im Interesse der Versicherten, denn sie verlagern die Konkurrenzvorteile der Versicherer vom Prämienwettbewerb und der Risikoselektion hin zu den medizinischen Leistungen mit guter Servicequalität, attraktiven Versicherungsangeboten und fairen Preisen. In Zukunft soll der Konkurrenzvorteil durch Kosteneffizienz und Qualität der medizinischen Leistungen zu Lasten der Grundversicherung grösser sein als tiefe Prämien dank mehr Versicherten, welche gesund sind. Die Versicherten werden ihren Krankenversicherer nicht mehr primär nach der Prämienhöhe, sondern auch nach den Leistungen im Krankheitsfall auswählen. Wirksame Fortschritte für die Prämienzahlenden können nur erzielt werden, wenn Politik, Verwaltung, Leistungserbringer und Versicherer gemeinsam und entschlossen diese Ziele verfolgen. |
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Für weitere Auskünfte:
Claude Ruey, Präsident
079 210 84 13
Stefan Kaufmann, Direktor
079 313 04 54
Quelle: Die Schweizer Krankenversicherer (santésuisse) - www.santesuisse.ch
