Warnung vor HIV-Tests zur Eigenanwendung


BERN - HIV ist der Erreger von AIDS. Eine HIV-Infektion lässt sich heute mit grosser Sicherheit in Blutproben nachweisen. Verlässliche Testresultate erhält man beim Arzt. Zudem können zuverlässige HIV-Tests in diversen Spitälern, Labors und Teststellen auch ohne Angabe des Namens durchgeführt werden (anonyme Teststellen [1]).

Vermehrt werden jedoch auch Tests zur Eigenanwendung angeboten, insbesondere im Internet und in diversen Shops, welche die Anforderungen [2,3] nach schweizerischem und europäischem Recht nicht erfüllen.

 Wiederholt haben Behörden vor solchen Tests gewarnt. Eine aktuelle Warnung vom österreichischen Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen betrifft folgende Produkte [4]:

- HIV Heimtest, AIDS Schnelltest (Blut)
- HIV Heimtest, AIDS Schnelltest (Urin)

(Diese Produkte sind auch unter folgenden Namen aufgetaucht: Vollbluttest, One Step Anti-HIV 1&2 Test, HIV 1&2 POCT)



Der Hersteller der Produkte ist unbekannt. Nach Angaben des österreicherischen Amtes werden diese Produkte unter anderem über verschiedene Websites angeboten und können eine HIV-Infektion nicht belegbar mit der geforderten Verlässlichkeit nachweisen oder ausschliessen. So können falsch negative Diagnosen zu weiteren HIV-Infektionen oder positive Diagnosen ohne ärztliche Betreuung zu unüberlegten Reaktionen der Anwender führen.

Die österreicherische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES PharmMed stellt dazu Bildmaterial zur Verfügung: Aufnahmen (http://www.basg.at/news-center/news/news-detail/article/hiv-heimtest-aids-schnelltest-blut-hiv-heimtest-aids-schnelltest-urin)

Die Abgabe von HIV-Tests an das Publikum ist in der Schweiz verboten [2]. Wer HIV-Tests direkt an Privatpersonen verkauft, verschenkt oder anderweitig abgibt, macht sich strafbar. Hersteller, Handelsfirmen oder andere Anbieter dürfen HIV-Tests in der Schweiz nur an Fachpersonen abgeben. In der Schweiz wurden bisher keine Produkte für die HIV-Selbsttestung bewilligt.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic rät deshalb dringend davon ab, HIV-Tests zur Eigenanwendung über das Internet, in Shops oder im Ausland zu erwerben.



Referenzen:
1) Bundesamt für Gesundheit, Internet-Information „Anonyme HIV-Beratungs- und Teststellen und PEP Notfallnummern" (
http://www.bag.admin.ch/hiv_aids/05464/05484/05504/06123)

2) Artikel 4 und Artikel 17 Absatz 3 Medizinprodukteverordnung (SR 812.213)
3) 2009/108/EG: Entscheidung der Kommission vom 27. November 2009 zur Änderung der Entscheidung 2002/364/EG über Gemeinsame Technische Spezifikationen für In-vitro-Diagnostika
4) Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Sicherheitswarnung vom Juli 2010 „HIV Heimtest, AIDS Schnelltest (Blut) und HIV Heimtest, AIDS Schnelltest (Urin) können eine HIV-Infektion nicht belegbar mit der geforderten Verlässlichkeit nachweisen oder ausschließen" (
http://www.basg.gv.at/medizinprodukte/amtliche-nachrichten/sicherheitswarnungen)

Quelle: Schweizerisches Heilmittelinsitut (Swissmedic)

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