Vier von zehn Menschen erkranken an Krebs


NEUENBURG - Mit 30 Prozent bei den Männern und 23 Prozent bei den Frauen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Jährlich werden 35'000 Erkrankungen und 16'000 Todesfälle gezählt. Bei Frauen hat Lungenkrebs am deutlichsten zugenommen. Dies sind Ergebnisse aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS), dem Nationalen Institut für Krebsepidemiologie und Registrierung (NICER) und dem Schweizerischen Kinderkrebsregister (SKKR) herausgegebenen Publikation über Krebs in der Schweiz.

Jede zehnte Krebserkrankung vor dem Alter 50

Lungen- und Dickdarm-Krebs machen – zusammen mit Brustkrebs bei den Frauen und Prostatakrebs bei den Männern – knapp über 50 Prozent der Krebserkrankungen und 45 Prozent der krebsbedingten Todesfälle aus. Mit zunehmendem Alter steigt die Erkrankungshäufigkeit, gegen 90 Prozent aller Krebserkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf.

 

Im Vergleich der Beobachtungsperioden 1998-2002 und 2005-2007 nahm bei Frauen der Lungenkrebs am stärksten zu (+16%), eine Folge der Zunahme des Rauchens bei den jüngeren Generationen.



Auch bei anderen Krebsarten zeigen sich Zunahmen, zum Beispiel bei Schilddrüsenkrebs (+15% bei Frauen und +26% bei Männern) sowie Hautmelanomen (+12% bei Frauen und +11% bei Männern). Oft spielt dabei eine zunehmend feinere Diagnostik eine Rolle. So kann bei Prostatakrebs die steigende Fallzahl vor allem mit der besseren Früherkennung und der höheren Lebenserwartung der Männer erklärt werden. Die Zunahme bei Schilddrüsenkrebs und beim Hautmelanom lässt sich teilweise auch auf eine bessere und schnellere Diagnostik zurückführen. Demgegenüber nimmt Gebärmutterhalskrebs (-31%), sowie bei Männern Magen- (-22%) und Lungenkrebs (-8%) ab. Trotzdem ist bei Männern Lungenkrebs nach wie vor die häufigste krebsbedingte Todesursache. Auch die Sterblichkeit sinkt bei vielen Krebsarten (wie z.B. bei Hodenkrebs -31% sowie Magenkrebs -15% bei Frauen und -22% bei Männern).

Vier von fünf krebskranken Kindern können geheilt werden

Bei Kindern sind Krebserkrankungen selten. Jährlich werden in der Schweiz durchschnittlich 170 Neuerkrankungen und 40 Todesfälle gezählt. Die Heilungschancen haben sich in den letzten 60 Jahren stark verbessert und liegen mittlerweile bei 80 Prozent. Zusammen mit Deutschland, Österreich und Finnland gehört die Schweiz zu den europäischen Ländern mit den besten Behandlungsergebnissen.

 

Hautmelanome, Brustkrebs und Prostatakarzinome häufiger als im europäischen Durchschnitt

Im Vergleich mit 40 europäischen Ländern liegt die Schweiz beim Auftreten neuer Krebserkrankungen im oberen Mittelfeld. Überdurchschnittlich häufig sind in der Schweiz Meldungen zum Hautmelanom, Brustkrebs und Prostatakarzinom.

 

Die Sterblichkeit liegt beim Prostatakrebs und dem Hautmelanom leicht über dem europäischen Durchschnitt, während sie beim Brustkrebs darunter liegt.


 

Entstehung und Inhalt der Publikation
Die Herausgeber haben im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) die statistischen Informationen über Krebs in der Schweiz in einem Übersichtsbericht zusammengefasst. Der Bericht umfasst die Entwicklung von 1983 bis 2007 und stellt auch die Risikofaktoren und die Präventionsmöglichkeiten dar. Die Publikation wird ergänzt durch Tabellen, die im Internetportal Statistik Schweiz zur Verfügung stehen. Die Publikation soll in Zukunft alle fünf Jahre aktualisiert werden.

 

Methodischer Hinweis
Während das Kinderkrebsregister und die Todesursachenstatistik die ganze Schweiz abdecken, werden Krebsneuerkrankungen in Teilen der Deutschschweiz noch nicht registriert. Die Daten zum Auftreten neuer Erkrankungsfälle und zum Krankheitsverlauf werden nur in Kantonen mit Krebsregister erfasst (zurzeit etwa 60 Prozent der schweizerischen Wohnbevölkerung) und vom Nationalen Institut für Krebsepidemiologie und Registrierung (NICER) ausgewertet. Die Werte für die ganze Schweiz werden aufgrund der Ergebnisse in den erfassten Regionen hochgerechnet.


Auskunft

Natascha Wyss, BFS, Sektion Gesundheit der Bevölkerung, Tel. 032 867 23 37

Rolf Heusser, NICER, Nationales Institut für Krebsepidemiologie und Registrierung, Tel. 044 634 53 73
Nicolas von der Weid, SKKR, Schweizerisches Kinderkrebsregister, Tel. 079 556 52 89

 


Quelle: Bundesamt für Statistik


 

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