Ärzte sollten Schlaf gegen Diabetes und Übergewicht verschreiben


St. GALLEN / LÜBECK - Eine gute Mütze Schlaf statt Medikamente sollten Ärzte gegen Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes und Übergewicht verschreiben. Dies empfiehlt ein deutsch-schweizerisches Ärzteteam im Fachjournal "Lancet Diabetes & Endocrinology".

Die Hinweise mehrten sich, dass ungenügend oder gestörter Schlaf mit diesen Krankheiten zusammenhängt, schreibt das Team um Bernd Schultes vom eSwiss Medical & Surgical Center in St.Gallen. Bei Schichtarbeitern zeige sich ein klarer Zusammenhang, dass die Störung des natürlichen Wach-Schlaf-Rhythmus häufiger zu chronischen Krankheiten und frühem Tod führt, heisst es in einer Mitteilung des Journals vom Montag.

"In den letzten paar Jahren hat sich der Verlust von Schlaf in der 24-Stunden-Gesellschaft - neben körperlicher Aktivität und dem Essverhalten - als wichtiger Faktor für die Stoffwechselgesundheit herausgestellt", schreiben die Autoren.

In manchen Fällen könne die Behandlung von Störfaktoren wie nächtlichen Atemaussetzern (Schlafapnoe) helfen. Weit häufiger aber sei das Problem, dass die Menschen nicht genug Schlaf bekommen, etwa durch den Gebrauch von Tablet-Computern und Computerspielen, betonen die Mediziner.

Gestörte Zuckerverarbeitung

In jüngster Zeit hätten Studien zudem den Grund für die Verbindung von schlechter Schlafqualität und Stoffwechselkrankheiten aufdecken können: Der Verlust von Schlaf hänge direkt mit der Fähigkeit des Körpers zusammen, Zucker zu verarbeiten, die Nahrungsaufnahme steuern und die Energiebalance aufrecht zu erhalten.

Den Autoren zufolge zeigt dies neue Wege auf, um gegen "die gegenwärtige Epidemie des metabolischen Syndroms" anzugehen. Damit bezeichnet man die Kombination von Fettleibigkeit, Bluthochdruck, veränderten Blutfettwerten und Insulinresistenz; es gilt als entscheidender Risikofaktor für koronare Herzkrankheiten.

Laufende und zukünftige Studien müssten zeigen, ob die Verbesserung und Verlängerung des Schlafs dem metabolischen Syndrom vorbeugen oder es gar rückgängig machen können. Die bisherigen Daten seien jedoch ausreichend, um Medizinern zu empfehlen, dass sie ihre Patienten zu genügendem Schlaf zur richtigen Zeit motivieren sollen.


Quelle: SDA - 24.03.2014

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