Bauchfett erhöht Sterberisiko von Herzinfarkt-Patienten
Betroffene müssen Lebensstil ändern AMSTERDAM / WIEN - Patienten müssen nach einem Herzinfarkt vor allem ihr Bauchfett wegbekommen. Wie eine französische Studie zeigte, erhöht viel Bauchfett das langfristige Sterberisiko von Menschen nach einem überstandenen Herzinfarkt erheblich.
AMSTERDAM / WIEN - Patienten müssen nach einem Herzinfarkt vor allem ihr Bauchfett wegbekommen. Wie eine französische Studie zeigte, erhöht viel Bauchfett das langfristige Sterberisiko von Menschen nach einem überstandenen Herzinfarkt erheblich.
Betroffene müssten nach einem Infarkt dringend ihren Lebensstil ändern, erklärten Tabassome Simon vom Hopital St. Antoine und Nicholas Danchin vom Hopital Europeen Georges Pompidou am Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam.
"Zum Zeitpunkt des Herzinfarkts ist die unmittelbare Sterblichkeit bei übergewichtigen Patienten niedriger, ein in der Intensivmedizin bekanntes Phänomen, das als Adipositas-Paradoxon beschrieben wird", erklärte Simon. Über die Langzeiteffekte von Übergewicht und insbesondere von Bauchfett auf die Herzinfarkt-Sterblichkeit war bisher allerdings wenig bekannt.
Die aktuelle Studie analysierte deshalb die Daten von 3670 Herzinfarkt-Patienten in Bezug auf die Sterblichkeit fünf Jahre nach dem Infarkt, den Body-Mass-Index (BMI) sowie den Bauchumfang.
Ein deutlich höheres Sterberisiko hatten Patienten mit starker Fettleibigkeit (BMI über 35), deren Fünf-Jahres-Mortalität um 65 Prozent erhöht war. Auch Patienten mit einem grossen Bauchumfang von mehr als 100 Zentimetern bei Frauen und mehr als 115 Zentimetern bei Männern starben mit höherer Wahrscheinlichkeit.
Am tiefsten war das Risiko bei Herzinfarkt-Patienten mit Übergewicht bis leichter Adipositas (BMI zwischen 25 und 35). Schlechte Chancen hatten indes auch untergewichtige Patienten mit einem BMI von weniger als 22, deren Sterberisiko um 41 Prozent erhöht war.
Quelle: SDA - 04.09.2013