Coronavirus - Schweiz - Tausend Fälle mit Mutationen - Schwangere mit Zusatzrisiken impfen


BERN - Fast tausend Ansteckungen mit mutierten Coronaviren sind in der Schweiz bislang entdeckt worden. Am Montag meldete das BAG insgesamt 4320 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von 72 Stunden. Neu sollen sich Schwangere mit Zusatzrisiken impfen lassen können, wenn sie es wünschen.

Der Grossteil der registrierten Formen von mutierten Coronaviren ist keiner der bekannten Mutationen aus Grossbritannien und Südafrika zuzuschreiben. Von der britischen Variante sind bislang 474 Fälle entdeckt worden, von den südafrikanischen deren 16, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

484 Fälle konnten demnach keiner der beiden Varianten zugeordnet werden. Insgesamt waren es am Montag also 974 nachgewiesene Ansteckungen mit mutierten Viren. Diese breiten sich damit in der Schweiz weiter aus: Am Freitag hatte das BAG Kenntnis von 674 Fällen, am Donnerstag von 582 und am Mittwoch von 479.

Am Montag wurden dem BAG innerhalb von 72 Stunden 4320 neue Coronavirus-Ansteckungen in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet, gegenüber 4703 vor einer Woche. Zugleich registrierte das BAG 85 neue Todesfälle und 129 Spitaleintritte.

Nachfrage von Schwangeren gestiegen

Schwangere mit Bluthochdruck, Diabetes oder starkem Übergewicht sollen sich gegen das Coronavirus impfen lassen können, wenn sie dies wünschen. Darauf haben sich die Fachgesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGK) und das BAG geeinigt.

Daniel Surbek von der SGGG und Chefarzt für Gynäkologie am Berner Inselspital sagte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, die Nachfrage von Schwangeren nach einer Impfung sei gestiegen, insbesondere, weil man etwa in den USA, in England, Frankreich oder Deutschland Schwangere schon länger impfe.

Das BAG erwartet in den kommenden Tagen die nächste Lieferung des Impfstoffs von Pfizer/Biontech. Die Herstellerfirmen haben derzeit mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Pfizer habe aktuell in ganz Europa Lieferverzögerungen, weil das Unternehmen die Produktionskapazitäten ausbaue, teilte das BAG am Montag auf Anfrage von Keystone-SDA mit.


Grippesaison fällt bisher aus

Die Grippesaison in der Schweiz fällt bisher aus. Influenzaviren sind landesweit nicht feststellbar. Andere respiratorische Infektionen stehen im Vordergrund. Grund dafür dürften die Schutzmassnahmen im Zug der Covid-19-Pandemie sein.

Allerdings ist die Sentinella-Überwachung derzeit wegen der Covid-19-Situation nur eingeschränkt zuverlässig, wie das BAG am Montag in seinem Bulletin mitteilte. Deswegen kann auch kein verlässlicher Epidemiewert für die Grippesaison 2020/21 berechnet werden.

Schärfere Massnahmen im Bundeshaus

Die Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus werden im Bundeshaus weiter verschärft: Es haben wieder weniger Personen Zutritt zum Parlamentsgebäude. Zudem empfiehlt die Verwaltungsdelegation Ratsmitgliedern, die zu den Risikogruppen gehören, sich impfen zu lassen.

Das entschied das Gremium nach einer Aussprache mit dem BAG und der Berner Kantonsärztin, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst. Die angespannte epidemiologische Lage erfordere zusätzliche Massnahmen, damit die Frühjahrssession im März durchgeführt werden könne.

SVP will "Beizen für Büezer"

Wenn das Bundeshausrestaurant während der Session zur Kantine werde, müsse das auch für jedes Restaurant befristet möglich sein, findet die SVP. Sie lanciert eine Petition, die Restaurants ab sofort als "Kantinen" zu öffnen. Tausende von Berufsleuten müssten auch bei Kälte draussen arbeiten, viele von ihnen könnten sich über Mittag nicht aufwärmen.

Die Delegierten der Gewerkschaft Unia verlangen in einer am Montag verabschiedeten Resolution eine Kurzarbeitsentschädigung von 100 Prozent für Löhne bis 5000 Franken und einen Entlassungsstopp bei staatlich unterstützten Unternehmen. Zudem fordern sie zusätzliche Schutzmassnahmen und mehr Arbeitsplatzkontrollen.

Die Kulturbranche forderte am Montag bei einem Treffen mit Bundesrat Alain Berset Perspektiven für einen planbaren Neustart des kulturellen Lebens in der Schweiz. Die Taskforce Culture forderte zudem, dass Lücken bei der Unterstützung geschlossen werden.

Nur wenige Schulen geschlossen

Schulschliessungen wegen der Corona-Pandemie bleiben in der Schweiz Ausnahmen. Kein Präsenzunterricht findet seit Montag etwa in Wangen an der Aare BE und im Aargau auf der Sekundarstufe II statt. Eine weitere Woche geschlossen bleibt auch die Mittelschule Morbio Inferiore im Tessin.

Die Zahl der Schulschliessungen in der Schweiz aufgrund der Pandemie würden nicht zentral erfasst, hiess es am Montag auf Anfrage von Keystone-SDA bei der Erziehungsdirektorenkonferenz.

Coronavirus-Blues macht sich breit

Die Covid-19-Pandemie schlägt den Schweizerinnen und Schweizern aufs Gemüt. Verglichen mit dem Januar vor Jahresfrist fühlen sich im Januar 2021 über ein Drittel schlechter. Besonders auf den Wecker geht die Pandemie den Jungen: Über 40 Prozent der 15- bis 29-Jährigen fühlen sich schlechter.

Das fand das Institut Link in einer Online-Umfrage mit 1019 Beteiligten in der Deutsch- und Westschweiz heraus, wie es am Montag mitteilte.

Quelle: SDA / Keystone - 25.01.2021, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2021 Pixabay

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