Gesundheit - 26 Prozent der Schweizer Bevölkerung greifen zu Schmerzmitteln


NEUENBURG - 2022 haben 55 Prozent der Bevölkerung sieben Tage vor der alle fünf Jahre stattfindenden "Schweizerischen Gesundheitsbefragung" ein Medikament eingenommen. Besonders der Verbrauch von Schmerzmitteln zeigte nach oben: Griffen 1992 noch 12 Prozent zu diesen Medikamenten, waren es 2022 bereits 26 Prozent.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte die Resultate der Befragung 2022 am Montag. Demzufolge nahmen vor 30 Jahren 38 Prozent der Befragten ab 15 Jahren Medikamente ein. 2017 waren es 50 Prozent gewesen.

2022 war der Medikamentenkonsum mit 59 Prozent bei den Frauen höher als bei den Männern (51 Prozent). Der Anteil stieg mit dem Alter. 2022 nahmen 86 Prozent der über 75-Jährigen Arzneimittel ein. 26 Prozent der Bevölkerung schluckten Schmerzmittel und 9 Prozent Psychopharmaka wie Antidepressiva, Beruhigungs- oder Schlafmittel. Der Psychopharmaka-Anteil blieb seit 2007 stabil. Bei den Schmerzmitteln stieg die Zahl von 1992 (12 Prozent) auf 20 Prozent 2007.

Volkskrankheit Schlafstörungen ...

Ein Drittel der Bevölkerung litt im Berichtsjahr unter Schlafstörungen. Bei sieben Prozent waren sie so schlimm, dass sie als krankhaft zu bezeichnen wurden, 26 Prozent klagten über mittlere Schlafprobleme.

Dabei schliefen 37 Prozent der Frauen und 29 Prozent der Männer schlecht. Zudem nahmen Schlafstörungen mit steigendem Alter zu. Gegenüber 1997 (28 Prozent) und 2017 (29 Prozent) zeigte die Tendenz bei den Schlafstörungen nach oben.

... und Stress

Obwohl 85 Prozent der Befragten ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut einschätzten, litten 25 Prozent in den vier Wochen vor der Befragung an starken körperlichen Beschwerden.

Diese waren gemäss dem BFS auf psychosoziale Merkmale zurückzuführen, etwa auf Stress. Die häufigsten körperlichen Beschwerden waren mit 46 Prozent allgemeine Schwäche und mit 45 Prozent Rücken- oder Kreuzschmerzen.

Mit einem Anteil von 54 Prozent berichteten Frauen am häufigsten über allgemeine Schwächezustände. Bei den Männern herrschten mit 40 Prozent der Nennungen Rückenschmerzen vor. Diese Beschwerden stiegen seit 1992 an.

Mehr Drogen konsumiert

Acht Prozent der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren und vor allem die Jüngeren konsumierten im Jahr vor der Erhebung Drogen. 18 Prozent der 15- bis 24-Jährigen und zwölf Prozent der 25- bis 34-Jährigen griffen zu Cannabis. Das änderte sich gegenüber 2017 oder 2002 kaum.

Der Konsum harter Drogen wie Heroin, Kokain, Speed oder Ecstasy stieg indessen seit 2002. Diese Substanzen verwendeten drei Prozent der 15- bis 24-Jährigen und vier Prozent der bis 25- bis 34-Jährigen. 2002 waren es jeweils ein Prozent. Insbesondere der Kokainkonsum wuchs.

Mehr Sehhilfen und Zahnspangen

Der Anteil der Bevölkerung mit einer Brille oder Kontaktlinsen stieg zwischen 1992 und 2022 von 59 auf 68 Prozent. Das BFS führte das teilweise auf die Zunahme der Kurzsichtigkeit von 32 auf 43 Prozent zurück.

71 Prozent der Bevölkerung bezeichneten ihre Zahngesundheit als gut. 2022 betrug der Anteil der Personen mit einem Zahnersatz (Kronen, Brücken, Implantate, Gebisse) 40 Prozent und sank damit seit 2002 (53 Prozent).

35 Prozent trugen in der Vergangenheit eine Zahnspange nach 23 Prozent vor 20 Jahren. 2022 belief sich der Anteil der Zahnspangen Tragenden unter den 15- bis 24-Jährigen auf 63 Prozent. In der Zahngesundheit zeigten sich deutliche soziale Unterschiede.

Das BFS führt die Gesundheitsbefragung seit 1992 alle fünf Jahre durch. Die vielfältigen Daten erlauben neben dem Gesundheitszustand Rückschlüsse auf das Gesundheitsverhalten oder die Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems.

Quelle: SDA / Keystone - 29.01.2024, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2023 Pixabay

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