Gifte töten 2014 in der Schweiz zehn Menschen
ZÜRICH - Zehn Menschen sind im Jahr 2014 in der Schweiz an einer Vergiftung gestorben. Fünf der Todesfälle sind auf Medikamentenvergiftungen zurückzuführen. Drei wurden durch Chemikalien und je einer durch Drogen und Pflanzen ausgelöst.
Insgesamt führte Tox Info Suisse (ehemals Schweizerisches Toxikologisches Informationszentrum) im vergangenen Jahr 37'427 Beratungen durch. Dies teilte das Zentrum am Dienstag mit.
In über 34'300 Fällen waren Beratungen nach Giftkontakten gefragt, die übrigen Ratsuchenden erkundigten sich vorsorglich. In über 16'500 Vorkommnisse waren Kinder involviert, meist im Vorschulalter.
Keines der Kinder ist jedoch an den Folgen einer Vergiftung gestorben, wie Hugo Kupferschmidt, Direktor des Zentrums, der Nachrichtenagentur sda auf Anfrage sagte.
Drei Viertel aller Vergiftungen erfolgen mit Medikamenten, Haushaltprodukten oder Pflanzen, wie es weiter heisst. Unbeabsichtigt kamen 24'000 Vergiftungen zustande, beabsichtigt waren 4900.
Chemikalien nicht in Trinkflaschen umfüllen
Aus aktuellem Anlass warnt das Tox-Zentrum davor, Chemikalien in Trinkflaschen umzufüllen. Eine neue Untersuchung zeige, dass die Vergiftungssymptome in derartigen Fällen oft stärker seien und häufiger aufträten.
Noch nicht abschätzbar ist für das Zentrum das Vergiftungsrisiko der nikotinhaltigen Nachfüllflüssigkeit für e-Zigaretten, wie es weiter heisst. Klar ist hingegen, dass kobalthaltige künstliche Hüftgelenke, bei denen Kopf und Pfanne aus Metall bestehen, in Einzelfällen durch starken Abrieb zu schweren Vergiftungen führen.
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Quelle: SDA - 11.08.2015
