Immunzellen in der Haut tragen zu Schuppenflechte bei
Könnten sogar Schwarzen Hautkrebs bekämpfen
 BERN - Bestimmte Immunzellen dienen beim Menschen der Abwehr von Hautpilzen und starken Hautentzündungen, wie US- und Schweizer Forscher herausgefunden haben. Bei Mäusen können diese Zellen sogar den Schwarzen Hautkrebs wirkungsvoll bekämpfen, was die Forscher auf neue Therapien hoffen lässt.
BERN - Bestimmte Immunzellen dienen beim Menschen der Abwehr von Hautpilzen und starken Hautentzündungen, wie US- und Schweizer Forscher herausgefunden haben. Bei Mäusen können diese Zellen sogar den Schwarzen Hautkrebs wirkungsvoll bekämpfen, was die Forscher auf neue Therapien hoffen lässt.
Das Team um Christoph Schlapbach von den Universitäten Harvard und Bern entdeckte erstmals, dass die sogenannten Th9-Zellen im menschlichen Körper vor allem in der Haut vorkommen, wie die Uni Bern am Mittwoch mitteilte. Bisher war über ihre Rolle beim Menschen wenig bekannt.
Nun stellte sich anhand bestimmter Oberflächenmoleküle heraus, dass Th9-Zellen bei gesunder Haut vor allem der Abwehr von Infektionen mit Candida-Pilzen dienen, wie die Forscher im Fachjournal "Science Translational Medicine" berichten. Die Zahl der Zellen war aber in Hautproben von Patienten mit Psoriasis, der Schuppenflechte, erhöht.
Die Forscher schliessen daraus, dass Th9-Zellen Gesunde vor Krankheitserregern schützen, ihre fehlerhafte Aktivierung jedoch bei Hautentzündungen eine Rolle spielen. "Die Produktion von Entzündungsmolekülen in Th9-Zellen zu stoppen, könnte ein Ansatz sein, um entzündliche Hautkrankheiten zu behandeln", hiess es in einer Mitteilung des Journals.
Zukünftige Tumortherapien
Bei Mäusen bekämpfen Th9-Zellen Melanome (Schwarzen Hautkrebs) sehr effizient. Ob sie dies auch beim Menschen tun, sei noch offen und müsse untersucht werden, hiess es in der Mitteilung. "Das Verständnis der menschlichen Th9-Zellen brauchen wir für eine zukünftige Entwicklung von Tumortherapien", gibt sich Schlapbach jedoch überzeugt.
Der Schwarze Hautkrebs ist besonders aggressiv, bislang unheilbar und endet somit häufig tödlich. Seit einiger Zeit gibt es neue Medikamente, welche die Lebensdauer verlängern, wie die Uni Bern schreibt. Eine Heilung sei bis jetzt aber nicht möglich.
Quelle: SDA - 15.01.2014