Impfung soll Jugendliche vor Pfeifferschem Drüsenfieber schützen


ZÜRICH - Warum Jugendliche, selten aber Kinder, an Pfeifferschem Drüsenfieber erkranken, haben Zürcher Forscher jetzt aufgeklärt: Bestimmte Immunzellen, die bei Kleinkindern häufig sind, machen mit dem Erreger befallene Zellen unschädlich. Nun wollen die Wissenschaftler einen Impfstoff entwickeln.

Mehr als 95 Prozent der Erwachsenen sind Träger des krebserregenden Epstein Barr Virus (EBV). Eine Ansteckung im frühen Kindesalter verläuft in der Regel ohne Symptome und ohne Spätfolgen. Im Jugendalter führt die Infektion aber häufig zum sogenannten Pfeifferschen Drüsenfieber, das meist restlos ausheilt, gelegentlich aber schwer oder chronisch verläuft.

Das Immunsystem wehrt die Erkrankung meist nach einigen Monaten ab, doch ist das Risiko erhöht, später am Hodgkin-Lymphom zu erkranken, einem bösartigen Tumor des Lymphsystems. Nun haben Immunologen der Universität Zürich im Mausmodell einen Risikofaktor für den Ausbruch der Krankheit entdeckt, wie die Hochschule am Donnerstag mitteilte.

Offenbar ist der Verlust der angeborenen Immunkontrolle durch junge Natürliche Killerzellen verantwortlich, berichten sie im Fachjournal "Cell Reports". Laut Studienleiter Christian Münz können diese Immunzellen, von denen kleine Kinder besonders viele besitzen, jene Zellen abtöten, die das EB-Virus vermehren.

Jugendliche impfen

"Dadurch wird die Erstinfektion abgeschwächt und das Pfeiffersche Drüsenfieber bricht nicht aus", liess sich Münz in der Mitteilung zitieren. Ohne diese Killerzellen vermehrt sich EBV stark, und die heftige Immunantwort darauf lässt die Betroffenen an Drüsenfieber erkranken. Im Versuch mit den genveränderten Mäusen, denen Immunzellen fehlten, traten auch die Lymphome gehäuft auf.

Zurzeit untersucht die Arbeitsgruppe um Christian Münz Impfstoffe, die Jugendliche vor einer Erstinfektion mit EBV schützen sollen. Dadurch könne der Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers verhindert und das damit verbundene Risiko für die Erkrankung am Hodgkin-Lymphom gesenkt werden.


Quelle: SDA - 19.12.2013

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