Kombinierte Leukämie-Medikamente überwinden Resistenzen


BASEL - Für manche Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs gibt es derzeit keine Therapie, da sie Resistenzen gegen herkömmliche Medikamente entwickelt haben. Eine Kombination von zwei Wirkstoffen könnte ihnen helfen. Nun haben Basler Forscher den Mechanismus aufgeklärt, wie genau beide Substanzen zusammen wirken und so die Resistenz aufheben.

Chronisch myeloische Leukämie (CML) ist eine Form von Blutkrebs, die auf einer genetischen Störung beruht und zu einer Überproduktion von weissen Blutkörperchen führt. Bei 95 Prozent der Patienten können bereits verfügbare Medikamente diese Überproduktion stoppen, wie das Biozentrum der Universität Basel am Montag mitteilte. Sie heften sich an ein bestimmtes Enzym an und hemmen so die Blutkörperchenproduktion.

Doch bei 5 Prozent der Patienten - vor allem im fortgeschrittenen Stadium - wirkt das Mittel nicht, da bei ihnen die Andockstelle am Enzym mutiert ist. Forscher erkunden deshalb eine neue Substanz, die an einer anderen Stelle ansetzt. Eine Kombination dieser beiden Wirkstoffe hat sich bei Mäusen bereits als wirksam gezeigt.

Nun hat das Team von Stephan Grzesiek am Biozentrum zusammen mit Kollegen von Novartis, die eines der Medikamente gegen CML herstellt, den genauen Mechanismus dieses Zusammenspiels auf atomarer Ebene aufgeklärt. Sie haben dazu die Struktur des Enzyms in Kombination mit beiden Wirkstoffen mit der Kernspinresonanzspektroskopie sichtbar gemacht.

Das Novartis-Medikament hemmt demnach das Enzym, indem es dieses in eine offene räumliche Form zwingt, berichten sie im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS). Der zweite Wirkstoff festigt wiederum einen geschlossenen Zustand, der das Enzym inaktiv macht. "Beide Wirkstoffe zusammen addieren so ihr Potenzial zur Hemmung des Enzyms", sagte Studien-Mitautor Lukasz Skora von der Novartis.

Die Ergebnisse gäben erstmals einen vertieften Einblick in diese Prozesse und liessen auf einen Erfolg einer Kombinationstherapie hoffen, erklärten die Forscher.


Quelle: SDA - 04.11.2013

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