Manipulation der inneren Uhr als mögliche Vorbeugung vor Alzheimer


BERN - Zwischen neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer und einer langfristigen Störung des Tagesrhythmus besteht laut Forschern ein Zusammenhang. An der Universität Freiburg wurde nun ein Protein entdeckt, das sowohl an den Erkrankungen als auch an der inneren Uhr beteiligt ist.

Ein Freiburger Forschungsteam unter der Leitung von Professor Urs Albrecht hat einen Mechanismus identifiziert, der diesen Zusammenhang aufzeigt, wie die Universität Freiburg am Montag mitteilte.

Das neu identifizierte Protein namens Cycline-Dependent Kinase 5 (CDK5) sei für die Regulierung vieler Gehirnfunktionen verantwortlich und sowohl an der Parkinson- als auch an der Alzheimer-Krankheit beteiligt. Die Forschenden fanden heraus, dass das Protein Period2 - eine Schlüsselkomponente für die innere Uhr des Menschen - und das Protein CDK5 interagieren, wie es weiter heisst. Konkret hätten sie den Tagesrhythmus von Mäusen um mehrere Stunden verkürzen können, indem die den CDK5-Spiegel der Tiere verringerten.

Viele körperliche Prozesse, einschliesslich Appetit und Wachheit, folgten ungefähr einem 24-Stunden-Zyklus. Diese Zyklen werden als zirkadiane Rhythmen bezeichnet, was im Lateinischen circa diem "etwa einen Tag" bedeutet.

Jetlag beispielsweise möge zwar unangenehm sein, verschwinde aber im Laufe wenige Tage. Das sei deshalb möglich, weil die Belichtung mit Tageslicht am neuen Standort die "Hauptuhr" zurücksetze und der Mensch sich damit rasch an die neue Zeitzone anpasse.

Es gebe jedoch Hinweise darauf, dass eine langfristige Störung des Tagesrhythmus dauerhafte schädliche Auswirkungen haben könne, dies beispielsweise infolge von Schichtarbeit. Dazu gehöre ein erhöhtes Risiko für degenerative Erkrankungen des Gehirns wie Parkinson und Alzheimer.

Die Studienergebnisse würden deshalb wichtige Erkenntnisse für mögliche zukünftige Behandlungen von neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson oder Stimmungsstörungen enthalten. Fortführende Studien sollen nun die molekularen Verbindungen zwischen CDK5, zirkadianen Rhythmen und Prozessen wie Neurodegeneration untersuchen. Die Resultate sollen Hinweise darauf liefern, ob die Manipulation der inneren Uhr zur Vorbeugung oder Behandlung neurologischer Störungen beitragen könne.

Quelle: SDA / Keystone - 16.12.2019, Copyrights Bilder: Adobe Stock

Gesucht

Pharma-Assistent/in in Brugg
Erfahrene/r Pharma-Assistent/in in Berikon
Apotheker/in in Horgen
Apotheker als Springer/in in Bern

Letzte News

Newsletter