Neue Zecken-App hilft bei der Prävention
 WÄDENSWIL ZH - Eine neue Präventions-App hilft bei der Vorbeugung und richtigen Behandlung von Zeckenstichen. Sie enthält eine Gefahrenkarte und ein integriertes Zeckentagebuch, das nach einem Stich die Überwachung auf zeckenübertragene Krankheiten unterstützt.
WÄDENSWIL ZH - Eine neue Präventions-App hilft bei der Vorbeugung und richtigen Behandlung von Zeckenstichen. Sie enthält eine Gefahrenkarte und ein integriertes Zeckentagebuch, das nach einem Stich die Überwachung auf zeckenübertragene Krankheiten unterstützt.
Für die Zecken-App haben Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil ZH eine neuartige Gefahrenkarte entwickelt. Diese zeigt die aktuellen Risikogebiete für Zeckenstiche auf, berechnet aufgrund von Biologie-, Geografie- und Wetterdaten. Ab März sind die Zecken wieder aktiv.
Die Karte sage jedoch nichts über die Verbreitung der von Zecken übertragenen Krankheitserreger aus, schreibt die ZHAW in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die häufigsten Erkrankungen durch Zeckenstiche sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Gegen die Hirnhautentzündung FSME ist eine Schutzimpfung möglich, gegen Borreliose nicht. Wo die Impfung empfohlen wird, zeigt die in der App abrufbare Übersichtskarte des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
20'000 Arztbesuche
In der Schweiz gehen etwa 20'000 Arztbesuche jährlich auf das Konto von Zeckenstichen. 2014 waren etwa 100 Personen von der Frühsommer-Meningoenzephalitis und rund 9000 Personen von der Lyme-Borreliose betroffen. Eine frühzeitige Erkennung der Borreliose ist wichtig, um gravierende Spätfolgen zu vermeiden.
Die App erklärt deshalb nicht nur, wie eine Zecke richtig entfernt wird. Mit dem Zeckentagebuch kann der Betroffene seinen Gesundheitszustand beobachten. Die App befragt den Benutzer in regelmässigen Abständen auf Borreliose-Symptome und empfiehlt bei Verdacht auf eine Borreliose-Erkrankung einen Arztbesuch.
Die Zeckenstichdaten werden anonym an das Netzwerk "Citizen Science" geleitet, das Bürger an Wissenschaft beteiligt. So sehen andere App-User den Zeckenstichort auf der Gefahrenkarte. Die Entwickler nutzen die Daten, um die Gefahrenkarte zu verbessern und weiter zu entwickeln. App-Nutzer können auch freiwillig für die Weiterentwicklung spenden.
Ein Informationsteil entlarvt zudem die geläufigsten Irrtümer über Zecken und enthält Tipps zum Schutz vor Bissen - von der Körperkontrolle nach Waldspaziergängen über passende Kleidung bis hin zu Zeckenschutzmitteln.
Die mit Unterstützung des BAG in einem Forschungsprojekt entwickelte App wird nun von einer Spin-off-Firma der ZHAW umgesetzt. Sie kann ab sofort mit iOS-Geräten wie iPhones und iPads auf Deutsch und Französisch kostenlos heruntergeladen werden. Eine Android-Version ist für 2016 geplant.
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Quelle: SDA - 10.03.2015
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