Neues Tuberkulose-Medikament macht Hoffnung
MINSK - Durch den Einsatz eines neuen Medikaments könnten einer klinischen Untersuchung zufolge über 80 Prozent der mit multiresistenten Tuberkulose-Erregern infizierten Patienten geheilt werden. Bisher lag die Erfolgsquote nur bei 55 Prozent.
Wie aus einer der Nachrichtenagentur AFP exklusiv vorliegenden Studie hervorgeht, behandelten Ärzte in Weissrussland 181 Menschen mit Bedaquilin in Kombination mit anderen Medikamenten. Von den 168 Patienten, die bis zum Schluss teilnahmen, wurden 144 wieder völlig geheilt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO lag die Erfolgsquote bei der Behandlung multiresistenter TB-Erreger bislang bei lediglich 55 Prozent. Die Ergebnisse der Studie wurden den Wissenschaftlern zufolge in Bedaquilin-Testreihen in anderen osteuropäischen Ländern sowie in Afrika und Südostasien weitgehend bestätigt. Hauptautorin Alena Skrahina aus Minsk bezeichnete die Ergebnisse als "vielversprechend". Vorgestellt werden soll die Studie in einigen Tagen bei einer grossen TB-Fachkonferenz.
Der Einsatz neuartiger Medikamente wie Bedaquilin könne die Lage für Menschen, die an resistenten Erregern erkrankt seien, vollkommen verändern, sagte die wissenschaftliche Direktorin der Internationalen Vereinigung gegen Tuberkulose und Lungenkrankheiten, Paula Fujiwara. Sie war an der Studie nicht beteiligt.
Tuberkulose ist die tödlichste Infektionskrankheit überhaupt. Im vorigen Jahr starben nach WHO-Angaben mindestens 1,7 Millionen Menschen weltweit daran. Multiresistente Erreger sind gegen zwei der am häufigsten eingesetzten Mittel immun. Weissrussland gehört zu den Ländern, in denen derartige multiresistente Tuberkulosebakterien am weitesten verbreitet sind.
Quelle: SDA - 23.10.2018, Copyrights Bilder: Fotolia.com