Novartis wird die Sorgensparte Impfstoffe los
 BASEL - Nach dem vom CEO Joseph Jimenez am Dienstag angekündigten historischen Konzernumbau wird Novartis statt seiner bisher fünf Divisionen noch drei umfassen: Pharmaceuticals, Alcon (Augenheilmittel) und Sandoz (Generika). Novartis  ist seit 2012 das weltgrösste Pharmaunternehmen.
BASEL - Nach dem vom CEO Joseph Jimenez am Dienstag angekündigten historischen Konzernumbau wird Novartis statt seiner bisher fünf Divisionen noch drei umfassen: Pharmaceuticals, Alcon (Augenheilmittel) und Sandoz (Generika). Novartis  ist seit 2012 das weltgrösste Pharmaunternehmen.Pharmaceuticals erforscht, entwickelt und stellt patentierte rezeptpflichtige Medikamente her. Mit 32,2 Mrd. Dollar steuerte diese Sparte 2013 den Löwenanteil von 56 Prozent zum Gesamtumsatz von 57,9 Mrd. Dollar bei. Bei ihr wird das zugekaufte Krebsgeschäft der britischen GlaxoSmithKline (GSK) angesiedelt.
 Mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr lässt die GSK-Sparte den Novartis-Umsatz mit Krebsmedikamenten nicht gerade in eine neue Umlaufbahn schiessen. Die Basler kamen 2013 mit den Onkologie-Produkten auf einen Umsatz von 11,2 Mrd. Dollar.
Mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. Dollar im vergangenen Jahr lässt die GSK-Sparte den Novartis-Umsatz mit Krebsmedikamenten nicht gerade in eine neue Umlaufbahn schiessen. Die Basler kamen 2013 mit den Onkologie-Produkten auf einen Umsatz von 11,2 Mrd. Dollar.
Damit bleibt das Unternehmen in diesem Sektor weit hinter dem Lokalrivalen Roche zurück. Roche kam mit seinen Krebsmedikamenten im vergangenen Jahr auf rund auf 29 Mrd. Dollar oder 62 Prozent seiner Pharmaumsatzes.
Stärkung der Onkologie
Die Onkologieabteilung von Novartis hat aktuell eine Pipeline mit mehr als 25 neuen Molekularprodukten. Zudem laufen 19 klinische Studien mit 16 neuen Produkten und Indikationen.
Novartis ist bereits seit einiger Zeit am Stärken des Krebsgeschäftes. So kaufte die Firma im Februar die US-Biotechfirma CoStim zu. Experten zufolge dürfte der weltweite Markt für Krebsmedikamente von aktuell rund 80 Mrd. bis 2018 auf ein Volumen von 130 Mrd. Dollar steigen
Zweitgrösster Novartis-Umsatzlieferant ist die Augenheilsparte Alcon. Sie steuerte 18 Prozent oder 10,5 Mrd. Dollar Umsatz bei. Der weltweit führende Augenmedikamente und -pflegehersteller ist seit 2008 im Portfolio der Basler. Damals übernahm Novartis 25 Prozent von Nestlé. 2010 folgte ein weiterer Anteil von 52 Prozent.
Dritte und auch drittgrösste Division ist der Generikahersteller Sandoz. Mit Arzneien, deren Patent abgelaufen ist, setzte Novartis vergangenes Jahr 9,2 Mrd. Dollar um. Der Umsatzanteil betrug damit 16 Prozent.
Die Division OTC (Over the Counter) mit den rezeptfreien Produkten zur Selbstmedikation, zu der auch die Tiergesundheit gehört, kam 2013 auf einen Umsatz von 4,1 Mrd. Dollar.
Die Selbstmedikamentation führt Novartis mit einer Minderheitsbeteiligung von 36,5 Prozent in einem Jointventure zusammen mit der britischen GlaxoSmithKline weiter. Die Tiergesundheit geht an den US-Konkurrenten Eli Lilly.
Einzige Verlustsparte
Die Sorgensparte Impfstoffe und Diagnosemittel (Vaccines and Diagnostics) geht mit Ausnahme des Grippegeschäfts an GlaxoSmithKline. Mit der Übernahme durch die Briten schafft sich Novartis einen Bereich vom Hals, der 2013 als einzige Konzernsparte rote Zahlen geschrieben hatte.
Die Impfsparte ist mit über 15 Produkten auf dem Markt und steuerte 2013 lediglich 1,4 Mrd. Dollar zum Umsatz bei. OTC, Tiergesundheit und Impfstoffe zusammen kamen auf 10,5 Prozent am Umsatz.
Novartis entstand 1996 aus der Fusion von Sandoz und Ciba-Geigy. Konzernlenker Joseph Jimenez war mit 13,2 Mio. Fr. im vergangenen Jahr der bestbezahlte Firmenchef der Schweiz. Das Unternehmen zählt 136'000 Vollzeitstellen weltweit, 12 Prozent davon in der Schweiz. Insgesamt umfasst der Konzern 109 Standorte.
1999 bis 2010 leitete Daniel Vasella das Unternehmen als Konzernchef und Verwaltungsratspräsident, dann übernahm Jimenez den operativen Chefsessel.
Vasella trat im Februar 2013 als Verwaltungsratspräsident zurück, wobei eine exorbitante Abgangsentschädigung für viel Aufsehen sorgte. Vasella verzichtete schliesslich auf die 72 Mio. Franken. Seit August 2013 ist Jörg Reinhardt Verwaltungsratspräsident.
Quelle: SDA - 22.04.2014
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