Suizidprävention - Kampagne ruft dazu auf: Ansprechen, Zuhören und Hilfe holen


BERN / ZÜRICH - Suizidgedanken sind bei Jugendlichen häufig. "Ansprechen, Zuhören und Hilfe holen!", so lautet die Kernbotschaft einer Präventionskampagne der SBB, des Kantons Zürich sowie von Pro Juventute und weiteren Partnern.

Gleichaltrige sind häufig die ersten, die mitbekommen, wenn Jugendliche oder junge Erwachsene an Suizid denken. Hier setzt die Kampagne, die am Montag lanciert worden ist, an.

Sie will zeigen, wie junge Menschen helfen können, wenn eine Freundin oder ein Freund Suizidgedanken hat. Fünf junge Erwachsene erzählen in kurzen Clips von ihren Erfahrungen und machen Mut, das Tabuthema anzusprechen. Genutzt wird das App zur Musikerkennung "Shazam". Schweizweit aufgehängte Plakate können mit "Shazam" fotografiert werden und daraufhin öffnet sich ein kurzer Filmclip.

Reden und Hilfe holen

Es sei entlastend über Suizidgedanken zu reden, heisst es in der Medienmitteilung. Junge Helferinnen und Helfer sollten für die Betroffenen, aber auch für sich selbst Hilfe beiziehen. Auf keinen Fall sollten sie schweigen, selbst wenn sie darum gebeten würden.

Helfen könnten erwachsene Vertrauenspersonen wie Eltern, Verwandte, Trainer, Lehrer oder professionelle Beratende und Therapeuten. Wenn eine unmittelbare Suizidgefahr bestehe, sollten die Polizei und die Rettungsdienste alarmiert werden.

Ausgelöst werden Suizidgedanken bei Jugendlichen oder jungen erwachsenen vor allem durch akute Belastungen , beispielsweise durch Liebeskummer oder Probleme in Schule, Ausbildung oder Beruf.Vollzogene Suizide sind bei Jugendlichen im Vergleich zu älteren Menschen seltener.

Frauen häufiger betroffen

Man schätzt, dass rund jeder zehnte Mensch in seinem Leben einmal einen Suizidversuch unternimmt. Mädchen und Frauen machen drei- bis viermal häufiger einen Suizidversuch als Knaben und Männer. Von 2009 bis 2015 starben in der Schweiz pro Jahr durchschnittliche 131 junge Menschen unter 29 Jahren durch Suizid. Männer waren es deutlich häufiger als Frauen.

"Die SBB ist von Schienensuiziden und Suizidversuchen stark betroffen", heisst es in der Mitteilung weiter. Neben dem enormen Leid für die Angehörigen hätten Suizide auch gravierende Auswirkungen auf die Kunden und die Mitarbeitenden.

Jeden Tag würden sich durchschnittlich zwei bis drei Jugendliche mit Suizidgedanken oder Fragen zu diesem Thema bei den professionellen Beratenden von "Beratung + Hilfe 147" melden. Auch die Zahl von Suizidversuchen sei hoch.

Rund um die Uhr sind in der ganzen Schweiz Stellen wie "Die Dargebotene Hand" (Telefonnummer 143) und "Beratung + Hilfe 147" (147) für Menschen in suizidalen Krisen und ihr Umfeld da.


Quelle: SDA - 18.06.2018, Copyrights Bilder: Fotolia.com

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