Weltalzheimertag - Das schleichende Vergessen


LEIPZIG - Es beginnt mit Gedächtnislücken und Sprachproblemen. Die Kranken werden orientierungslos und können sich nicht mehr erinnern. Schliesslich verlieren sie ihre Selbstständigkeit und erkennen ihre Angehörigen nicht mehr. Jahr für Jahr erhalten beispielsweise in Deutschland rund 300'000 Menschen die Diagnose Demenz oder Alzheimer. Die Krankheit wurde im Jahr 1906 von Nervenarzt Alois Alzheimer zum ersten Mal beschrieben. Am Donnerstag ist Weltalzheimertag. Fragen und Antworten:

WAS IST ALZHEIMER?

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. Die Erkrankung des Gehirns führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie Denken, Sprache, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde.

WELCHE SYMPTOME ZEIGEN SICH?

Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. Im weiteren Verlauf werden die gewohnten Handlungen immer schwieriger. Der Patient vergisst häufiger Worte, wird orientierungslos und kann sich nicht mehr erinnern. Einfache Handgriffe wie das Öffnen und Schliessen von Knöpfen werden unmöglich. Schliesslich verliert der Patient seine Selbstständigkeit und erkennt seine Angehörigen nicht mehr. Die Störungen des Denk- und Urteilsvermögens lassen ein normales Alltagslebens immer schwieriger werden. Viele Betroffene werden misstrauisch, aggressiv oder depressiv.

WAS LÖST DIE KRANKHEIT AUS?

Die genauen Ursachen sind noch nicht endgültig geklärt. Das Gehirn von Alzheimerkranken weist typische Eiweissablagerungen auf. Fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge schädigen die Nervenzellen. Die für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit wichtigen Übertragungsstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. In 90 Prozent der Fälle wirken genetische Faktoren, Alterungsprozesse und Vorerkrankungen des Gehirns und Umwelteinflüsse zusammen. In sehr wenigen Fällen gibt es eine rein erbliche Veranlagung.

WER IST BETROFFEN?

Zwar kann die Krankheit auch schon vor dem 50. Lebensjahr auftreten, das Alter ist aber unbestritten der grösste Risikofaktor für Alzheimer. Etwa zwei Drittel der Betroffenen sind älter als 80 Jahre, fast 70 Prozent sind zudem Frauen.

GIBT ES AUSSICHT AUF HEILUNG?

Eine Heilung ist bislang nicht möglich. Durch eine rechtzeitige Therapie mit Medikamenten kann der Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit aber um etwa ein Jahr hinausgezögert werden. Auch Verhaltens-, Musik- oder Erinnerungstherapien können die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Die Forschung konzentriert sich nicht nur auf Therapien, sondern auch auf die Früherkennung. Denn die Krankheit wird meist erst erkannt, wenn die geschädigten Hirnzellen unwiederbringlich verloren sind. Eine verlässliche Methode zur Früherkennung würde die Chance erhöhen, den Krankheitsverlauf zumindest zu verzögern.

KANN ETWAS ZUR VORBEUGUNG GETAN WERDEN?

Experten empfehlen geistige, körperliche und soziale Aktivitäten zur Verringerung des Risikos, an Alzheimer zu erkranken. Empfohlen wird auch eine ausgewogene sowie fett- und cholesterinarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie die Behandlung von Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Diabetes. Untersuchungen zeigten, dass die Zunahme der Erkrankungen in manchen Ländern nicht mehr so gross ist wie erwartet. Als Grund dafür werden eine gesündere Lebensweise und rege Hirnaktivität vermutet.

WAS SIND DIE PROGNOSEN FÜR DIE ZUKUNFT?

Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Demenzkranken Schätzungen zufolge auf etwa drei Millionen nahezu verdoppeln, sofern kein Durchbruch in der Prävention und Therapie gelingt.

Notiz:

Am Donnerstag, 21.09., ist Weltalzheimertag.


Quelle: SDA - 18.09.2017, Copyrights Bilder: Fotolia.com

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