Wie man Viren aus Körperzellen hinauswirft


LAUSANNE - Lausanner Forscher haben einen Weg gefunden, um ein potenziell tödliches Virus aus Körperzellen hinauszuwerfen. Der molekulare Schalter dazu lässt sich mit einem altbekannten Malaria-Mittel bedienen.

Gut 60 Prozent der Menschen in Industrieländern und fast alle in Entwicklungsländern sind mit dem Humane-Cytomegalie-Virus (HCMV) infiziert - so gut wie immer ohne Symptome. Bei Föten im Mutterleib, Babys und Menschen mit Immunschwäche kann eine Infektion aber zu schweren Erkrankungen, Behinderung und sogar zum Tod führen.

Das Virus schlummert ein Leben lang in den blutbildenden Stammzellen. Gelegentlich kann sich das "schlafende" Virus jedoch reaktivieren, wie die ETH Lausanne (EPFL) in einer Mitteilung schreibt. Das Immunsystem von Gesunden bekommt einen Ausbruch rasch in den Griff - doch für Menschen, deren Immunsystem wegen AIDS oder Medikamenten nach einer Organtransplantation geschwächt ist, ist er hoch gefährlich.

Nun hat ein Team um Didier Trono von der EPFL ein Protein entdeckt, das HCMV zwischen dem "schlafenden" und dem "aktiven" Zustand hin- und herschalten kann. So lässt sich das schlummernde Virus aus den Zellen locken und mit antiviralen Medikamenten angreifen. Die Arbeit wurde im Fachmagazin "eLife" veröffentlicht.

Mit Malaria-Mittel Chloroquin

Diesen "Schalter" konnten die Forscher mit einem altbekannten Medikament betätigen: mit dem Malariamittel Chloroquin. Als sie mit "schlummernden" HCMV infizierte Stammzellen mit dem Medikament behandelten, wurde das Virus reaktiviert und aus den Zellen entlassen. Dies macht das Virus angreifbar.

Die Arbeit zeige eine einfache Methode auf, um HCMV aus infiziertem Gewebe zu eliminieren, betonen die Wissenschaftler. Die Gabe von Chloroquin zusammen mit einer Dosis antiviraler Medikamente könnte eine Standardtherapie werden, um HCMV bei Hochrisiko-Patienten zu eliminieren und auch aus Organen, die für die Transplantation bestimmt sind.

Derzeit testet Tronos Team die Möglichkeit, HCMV aus Zellen zu entfernen, die für die Rückenmarktransplantation gedacht sind, heisst es in der Mitteilung. Falls sie damit erfolgreich seien, sollen erste Versuche an Menschen geplant werden. Die Arbeit wurde vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und dem Europäischen Forschungsrat (ERC) unterstützt.


Quelle: SDA - 07.04.2015

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