Grippe A(H1N1): Wachsam bleiben und sich auf die Pandemie vorbereiten


21.07.2009 - Das neue Grippevirus A(H1N1) breitet sich weltweit und vor allem auf der Südhalb¬kugel rasch aus. Bisher sind in der Schweiz über 100 Fälle aufgetreten. Dabei handelt es sich vor allem um Personen, die von einer Reise in betroffene Gebiete zurück¬gekehrt sind. Alles spricht dafür, dass im Herbst mit einer starken Ansteigung von Krankheitsfällen zu rechnen ist: Daher müssen die Wachsamkeit aufrechterhalten und die Vorbereitungen zur Bewältigung einer grossen Zahl Erkrankter vorangetrieben werden.

Der Verlauf der aktuellen Grippeerkrankung ist nach wie vor moderat und mit dem Verlauf einer saisonalen Grippe vergleichbar. Das Pandemievirus hat sich allerdings viel rascher über die ganze Welt ausgebreitet als bei früheren Pandemien. Zu den besonders betroffenen Altersgruppen zählen Kinder und junge Erwachsene. Die schwersten Erkrankungen und die Todesfälle wurden bei Erwachsenen im Alter von 20 bis 60 Jahren beobachtet, vor allem bei Personen mit chronischen Krankheiten und schwangeren Frauen.



Da in der Bevölkerung keine Immunität gegen das neue Virus besteht, werden diesen Herbst auch in der Schweiz bis zu fünfmal mehr Krankheitsfälle erwartet als bei einer Epidemie der saisonalen Grippe. Es ist deshalb wichtig, dass Ärzte und Spitäler gut vorbereitet sind, um eine grosse Anzahl Fälle zu versorgen. Insbesondere die Wirtschaft muss sich darauf einstellen, trotz vieler krankheitsbedingter Ausfälle funktionsfähig zu bleiben.

Die Situationsentwicklung und der wachsende Kenntnisstand führen zu einer Anpassung der Massnahmen: es geht jetzt nicht mehr darum, jeden einzelnen Fall bei Reiserückkehrenden aus Gebieten mit erhöhtem Expositionsrisiko zu entdecken und jede Übertragung zu verhindern, sondern in der Schweiz lokale Ausbrüche möglichst zu vorhindern bzw. einzugrenzen. Die Infektionsausbreitung in der Schweiz wird wesentlich dadurch beeinflusst werden, dass Menschen mit Grippesymptomen eine Weiterverbreitung ihrer Krankheit verhindern. Dies geschieht mit einfachen Massnahmen: Wer Grippesymptome verspürt, muss bis 1 Tag nach Abklingen der Symptome unbedingt zu Hause oder im Hotelzimmer bleiben. Ein Arztbesuch und eine Laboruntersuchung sind nicht für alle angezeigt. Im Zweifelsfalle empfiehlt sich allenfalls eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt / der Hausärztin. Beim Niesen oder Husten ist ein Taschentuch zu verwenden. Wer kein Taschentuch zur Hand hat, niest oder hustet in die Armbeuge. Wer trotz Grippesymptomen das Haus verlassen muss (etwa für einen Arzt­besuch), soll eine Maske tragen, um die Ansteckung weiterer Personen zu vermeiden.

Gesunde Personen schützen sich am besten vor einer Ansteckung, indem sie regelmässig und gründlich die Hände mit Seife waschen und bei der Begrüssung auf Händeschütteln, Küsschen und Umarmungen verzichten.

 

Im Auftrag des Bundesrates hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Vertrag mit GlaxoSmithKline (GSK) abgeschlossen und steht mit Novartis kurz vor Abschluss, um über genügend Impfstoff zu verfügen, damit sich alle Einwohnerinnen und Einwohner, die es wünschen, gegen das Pandemievirus impfen lassen können. Das BAG wird nun zusammen mit der Eidg. Kommission für Impffragen (EKIF) Impfempfehlungen ausarbei­ten. Erste Impfstoff-Lieferungen sind für den Herbst in Aussicht gestellt.

 

Die Schweiz wird die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem Betrag von 5 Millionen Franken für die weltweite Bekämpfung der Pandemie unterstützen.

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Quelle: Bundesamt für Gesundheit 21.07.2009 - internet: http//www.bag.admin.ch

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