Deutliche Steigerung der Spitalkosten im Jahr 2008


29.11.2009 - Im Jahr 2008 stiegen die Spitalkosten um 6.3% im Vergleich zum Vorjahr und beliefen sich auf 19.5 Mrd. Franken. Dies ist die stärkste Zunahme seit 2002. Die Spitäler für allgemeine Pflege mussten eine Kostensteigerung von 6.7% hinnehmen, die Spezialkliniken eine Steigerung von 5.0%. Die Kosten für einen Betreuungstag im Spital für allgemeine Pflege beliefen sich 2008 auf 1'489 Franken. Ein Pflegetag in einer psychiatrischen Klinik kostet hingegen 672 Franken. Dies sind einige der Ergebnisse aus der Statistik der stationären Gesundheitsversorgung 2008, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht hat.

Die Kostenkategorien, die 2008 den höchsten Anstieg verursachten, waren das medizinische Material, darunter die Medikamente (+ 8.8%, Total 2008: 3.2 Mrd. Franken), sowie die Löhne, darunter die des Pflegepersonals und des Personals der übrigen medizinischen Fachbereiche mit einem Plus von 4.5% (Total 2008: 6.19 Mrd. Franken). 2008 haben die Schweizer Spitäler ihren Personalbestand gegenüber dem Vorjahr um 1.6% erhöht. Insgesamt zählten die Spitäler für allgemeine Pflege 2008 98’300 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten), die Spezialkliniken hingegen 34'700.


 


 

Mehr Behandlungsfälle
2008 wurden 1.51 Mio. stationäre und teilstationäre Fälle gezählt. Dies sind rund 40'200 Fälle mehr als 2007 (+2.7%). Die Anzahl Pflegetage hat jedoch im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zugenommen (+0.8%) und belief sich auf 13.1 Mio. Dies bedeutet, dass die Patienten durchschnittlich weniger lang im Spital bleiben (10.9 Tage 2007 bzw. 10.7 Tage 2008 oder 7.8 Tage, bzw. 7.7 Tage in den Akutspitälern). Auch wenn die durchschnittliche Aufenthaltsdauer weiterhin sinkt, ist der im 2008 registrierte Rückgang der schwächste seit 2002.

Entbindungen mittels Kaiserschnitt häufiger

2008 nahmen in den Schweizer Spitälern die Anzahl sowie der Anteil der Hospitalisationen aufgrund einer Schwangerschaft oder Geburt zu (Total 2008: 93’500; Anzahl +4.7%, Anteil +4.1%). Von den 76'650 Entbindungen im Spital erfolgten 2008 deren 25'300 (33.0%) mittels Kaiserschnitt (32.2% im Jahr 2007). Der Anteil beträgt 31% in den öffentlichen Spitälern und 41% in den Privatspitälern.

 

Unter den häufigsten Gründen für eine Hospitalisation finden sich Verletzungen wie diverse Frakturen (149'700 Fälle), Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (Arthrose, Gelenk- und Rückenprobleme, 145'100 Fälle) und des Kreislaufsystems (133'400 Fälle).

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Hospitalisationen aufgrund von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen um 3.6% auf 82'000 Fälle gestiegen. Bei den häufigsten Operationen wird oft minimal-invasive Chirurgie angewandt: zum Beispiel in 92% der 12'300 Fälle von Gallenblasenentfernungen und in 69% der 11'000 Fälle von Blinddarmentfernungen.


 


 

Die Rate der Plätze in Alters- und Pflegeheimen bezogen auf die Bevölkerung sinkt
Rund 137'100 ältere Personen wurden 2008 in ein Schweizer Alters- und Pflegeheim aufgenommen. Die Aufenthaltsdauer beträgt im Durchschnitt 2.9 Jahre, die Heimbewohner sind mehrheitlich Frauen (71.2%). Die Anzahl Langzeitplätze ist um 1% auf 87'000 gestiegen. Da jedoch in der Schweiz der Anteil der älteren Bevölkerung stärker gewachsen ist, ist die Rate der Plätze pro 1000 Einwohner von 70.0 Promille (2007) auf 69.1 Promille (2008) zurückgegangen. Die Betreuung der älteren Personen in Alters- und Pflegeheimen verursachte Kosten im Betrag von 7.6 Mrd. Franken, was eine Zunahme von 5.1% im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Rund 50'000 Menschen mit einer Behinderung wurden in einer spezialisierten Institution betreut. Die Ergebnisse von 2008 für diesen Sektor weichen kaum von jenen des Vorjahres ab.

 

Statistiken der stationären Gesundheitsversorgung des Bundesamtes für Statistik

Die Krankenhausstatistik wird aufgrund von administrativen Daten der Institutionen erstellt, die Auskunft geben über Hospitalisationen (Fallzahlen, Bettenbestand, Aufenthaltsdauer), Personal und Betriebsaufwand.

Die medizinische Statistik der Krankenhäuser stützt sich auf soziodemografische Informationen (Geschlecht, Alter, Wohnregion) sowie medizinische Daten (Diagnosen und Behandlungen) der behandelten Patientinnen und Patienten.

Die Statistik der sozialmedizinischen Institutionen erfasst Daten zum Angebot, zu den betreuten Personen, zum beschäftigten Personal sowie zur Betriebsrechnung von Alters- und Pflegeheimen, Einrichtungen für Behinderte, Institutionen für Suchtkranke und Institutionen für Menschen mit psychosozialen Problemen.

 

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Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer Form finden Sie auf der Homepage des
BFS http://www.statistik.admin.ch/

 

Adresse für Rückfragen:

Tania Andreani, BFS, Sektion Gesundheitsversorgung, 032 713 62 51

 

Herausgeber:
Bundesamt für Statistik, http://www.statistik.admin.ch/




Quelle: Eidgenössisches Departement des Innern (EDI) -
http://www.edi.admin.ch - 29.11.2009

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