Mögliches kardiovaskuläres Risiko von Entacapon


BERN - Die amerikanische FDA hat im August mitgeteilt, dass die Behandlung der Parkinson-Krankheit mit Levodopa/Carbidopa und Entacapon in den USA weiter unter einem Evaluationsverfahren steht. Die vorhandenen Daten lassen eine leichte Erhöhung des Risikos ischämischer kardiovaskulärer Ereignisse gegenüber einer Behandlung nur mit Levodopa/Carbidopa (ohne Entacapon) vermuten. Diese Daten müssen jedoch noch ergänzt werden, so dass zurzeit nicht auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko geschlossen werden kann. Besonders bei einer bestehenden kardiovaskulären Krankheit in der Vorgeschichte sollten aber behandelnde Ärzte den kardiovaskulären Status der mit Levodopa/Carbidopa/Entacapon behandelten Patienten regelmässig überprüfen. Die Fach- und Patienteninformation werden in der Schweiz entsprechend angepasst. Patienten sollten ihre Behandlung nur auf Anweisung ihres Arztes ändern.

Die Kombination Levodopa/Carbidopa und Entacapon wurde in der Schweiz am 4. März 2004 unter dem Markennamen Stalevo® zugelassen. Entacapon allein (Comtan® im Februar 1999 zugelassen) ist nur als Zusatztherapie zu einer Kombination von Levodopa/Benserazid (Madopar®) oder Levodopa/Carbidopa (Sinemet®, Carbidopa/Levodopa Sandoz® CR, Levodopa/Carbidopa-CIMEX®, Duodopa®) indiziert.



Diese Medikamente werden als symptomatische Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt. Die Kombination mit Entacapon zeigt eine deutliche Verbesserung gewisser Parkinson-Symptome gegenüber der Behandlung nur mit Levodopa/Carbidopa.

In einer Studie mit 775 Patienten (STRIDE-PD) wurde die Behandlung mit Levodopa/Carbidopa und Entacapon mit einer Behandlung mit Levodopa/Carbidopa alleine verglichen. Sieben Herzinfarkte und ein Todesfall durch Herzstillstand wurden in der Gruppe mit Entacapon berichtet, während es keine in der Kontrollgruppe gegeben hatte. Aufgrund dieser Ergebnisse führte die FDA eine Meta-Analyse von 15 klinischen Studien mit insgesamt 4800 Patienten durch, die diese beiden oben genannten Behandlungen verglich. Als unerwünschte Ereignisse wurden die gesamte Anzahl der Herzinfarkte, Schlaganfälle und kardiovaskulären Todesfälle analysiert. Siebenundzwanzig Ereignisse wurden in der Gruppe mit Entacapon gegenüber 10 in der Kontrollgruppe gezählt. Das relative Risiko war um den Faktor 2.46 signifikant erhöht (95% Konfidenzintervall (95% CI): 1.19-5.09). Sobald man aber die STRIDE-PD Studie ausschliesst, reduziert sich das relative Risiko auf 1.67 und ist nicht mehr signifikant erhöht (95% CI: 0.77-3.61).

Diese Ergebnisse sind aber aus verschiedenen Gründen schwierig zu interpretieren. Erstens waren die in der Meta-Analyse eingeschlossenen Studien nicht zur Evaluation der Arzneimittelsicherheit konzipiert.

Zweitens hatten die meisten Patienten schon kardiovaskuläre Risikofaktoren und Herzkreislaufkrankheiten sind in dieser Altersgruppe der Parkinson-Patienten nicht selten.

Drittens waren die Studiendaten zu den unerwünschten Wirkungen wenig ausführlich und die Bewertung der kardiovaskulären Ereignisse in vielen Fällen schwierig.

Viertens fehlten Daten über Behandlungs- und Studienabbrüche, sowie Informationen zu den Einzelfällen, die eine bessere Kausalitätsbeurteilung ermöglicht hätten.

Fünftens wurden die Ergebnisse wie erwähnt hauptsächlich durch eine einzige Studie beeinflusst. Schliesslich wurden die meisten Studien (11 von 15) zu kurz nach verfolgt (weniger als 6 Monate), um das kardiovaskuläre Risiko zu bestimmen.



Die FDA bemüht sich, diese limitierten Daten zu ergänzen, um die Frage zu beantworten, ob die kombinierte Behandlung mit Entacapon und Levodopa/Carbidopa das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse erhöht. Bis diese Ergebnisse zur Verfügung stehen, hat Swissmedic eine Anpassung der Fach- und Patienteninformation genehmigt, die nächstens wie auch jene in der europäischen Union veröffentlicht wird. Vor Einleitung oder Änderung einer Therapie mit Entacapon wird als Vorsichtsmassnahme empfohlen, vorbestehende kardiovaskuläre Erkrankungen zu berücksichtigen. Solche Patienten sind anschliessend regelmässig zu überwachen. Sobald die Ergebnisse der laufenden Evaluation bekannt sind, wird Swissmedic erneut informieren.

Die Swissmedic bittet Sie, Meldungen über unerwünschte Wirkungen auf dem Meldeformular an das regionale Pharmacovigilance-Zentrum zu richten.


Quelle: Schweizerisches Heilmittelinstitut (Swissmedic)


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