Lungenkrebs: vielversprechende Ergebnisse eines therapeutischen Impfstoffs aus Frankreich
PARIS - Ein französisches Biotechnologieunternehmen berichtete am 11. September 2023 über positive Ergebnisse seines therapeutischen Impfstoffs bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs. Sie belegen eine Verringerung des Todesrisikos im Vergleich zur Chemotherapie.
«Ein Jahr nach Beginn der Behandlung waren 44,1 % dieser Patienten in der Impfstoffgruppe noch am Leben, verglichen mit nur 27,5 % in der Chemotherapiegruppe». Dies geht aus den Ergebnissen einer klinischen Studie der Phase 3 (Phase vor der Vermarktung) hervor, die am Montag, den 11. September 2023 in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurden (DOI : 10.1016/j.annonc.2023.07.006).
«Die Studie zeigt ausserdem, dass der Impfstoff anstelle der Chemotherapie eine bessere Lebensqualität der Patienten» ermöglicht und «weniger Nebenwirkungen» zeigt, erklärt Professor Benjamin Besse, Direktor für klinische Forschung am Institut Gustave-Roussy und Hauptprüfer der Studie mit dem Namen Atalante-1.
Diese Ergebnisse «lassen neue Hoffnung für diese Patienten zu», so der Geschäftsführer von Ose Immunotherapeutics, Nicolas Poirier, auf einer virtuellen Pressekonferenz und betonte, dass im Laufe der verschiedenen klinischen Studien mehr als tausend Injektionen durchgeführt worden seien.
Therapeutische Impfungen gegen Krebs haben die Aufgabe, das Immunsystem dazu zu erziehen, Tumorzellen gezielt zu erkennen und zu zerstören.
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Zielsetzung
Der Impfstoff Tedopi wirkt bei Patienten mit dem HLA-A2-Gen, das in der Hälfte der Bevölkerung vorkommt, betont das Biotechnologieunternehmen Ose Immunotherapeutics.
Die in die randomisierte Studie aufgenommenen Patienten wurden zuvor mit einer Chemotherapie und einer Immuntherapie behandelt.
«Die Studie hat ihre Rekrutierung nicht abgeschlossen» wegen dem Ereignis von Covid-19 und hat daher «nicht die erforderliche Stärke», aber «sie ermöglicht es zu verstehen, welcher Anteil einen tatsächlichen Nutzen» aus dem Impfstoff gezogen hat, d. h. diejenigen Patienten, die zunächst auf die Immuntherapie angesprochen haben, bevor sie einen Rückfall erlitten, betonte Prof. Besse.
Insgesamt nahmen 219 Patienten in neun europäischen Ländern und den USA an der Studie teil (139 Patienten unter Tedopi Behandlung und 80 unter Chemotherapie).
Der Impfstoff wurde anfangs alle drei Wochen, dann ein Jahr lang alle acht Wochen und anschliessend alle 12 Wochen verabreicht.
1. September 2023. Quellen: Keystone-SDA. Sekundärquellen: AFP, Le Figaro. Fotocredits: Adobe Stock, Pixabay oder Pharmanetis Sàrl (Creapharma.ch).
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