Wie der Körper mit Hitze umgeht und wo die Grenzen liegen


BERN - Eine Hitzewelle hat die Schweiz fest im Griff. Doch wie genau ist Hitze eine Gefahr für den Menschen? Was passiert im Körper, wenn es sehr heiss wird?

Grundsätzlich gilt: Um zu überleben, muss der Mensch seine Körpertemperatur bei rund 37 Grad Celsius halten. Steigt die Temperatur dauerhaft darüber, wird es lebensgefährlich.

Der menschliche Körper hat aber verschiedene eingebaute Kühlmechanismen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Um diese Temperatur beizubehalten, leitet der Körper Wärme über die Haut ab.

Die Hautgefässe werden breiter, um über eine möglichst grosse Fläche Wärme ableiten zu können. Gleichzeitig steigt die Durchblutung der Haut. Dadurch sinkt der Blutdruck, und die Herzfrequenz steigt.

Für den Kreislauf ist dieser Kühlprozess eine Herausforderung. Bei Hitze kann es daher zu einem Kreislaufkollaps kommen.


Ausgeklügelter Kühlmechanismus

Wird die Hautoberfläche zu heiss, versucht der Körper sie durch Schwitzen abzukühlen. Er bringt Wasser an die Hautoberfläche, wo es verdunstet. Dieser Vorgang verbraucht Energie. Energie, die aus Wärme gewonnen wird. Die Verdunstung von Schweiss entzieht dem Körper also Wärme und kühlt ihn ab.

Da lauert die nächste Gefahr für den Menschen: Durch das Schwitzen verliert der Körper an Flüssigkeit, die Gefahr der Dehydrierung wächst. Gleichzeitig verliert der Körper viele wichtige Salze, Magnesium und andere Elektrolyte.

Die Feuchtigkeit ist wichtig

Wie gut dieser Kühlmechanismus mit dem Schwitzen funktioniert, hängt neben der Temperatur auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Denn bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Umgebung bereits mit Feuchtigkeit gesättigt. Das bedeutet, das der Schweiss auf der Haut langsamer oder gar nicht verdunstet. Infolgedessen kann sich die Haut und damit der Körper schlechter abkühlen. Das Risiko für ein Überhitzen steigt.

Expertinnen und Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Feuchtkugel- oder Kühlgrenztemperatur, der tiefsten Temperatur, die durch Verdunstungskühlung erreicht werden kann. Bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit sind Umgebungstemperatur und Kühlgrenztemperatur gleich. Bei einer Temperatur von 30 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent beträgt die Feuchtkugeltemperatur 22,3 Grad Celsius.

Hitzewellen werden immer heisser

Wie eine Studie der Pennsylvania State University 2022 gezeigt hat, führt bereits eine Kühlgrenztemperatur von über 31 Grad bei gesunden jungen Menschen im Schatten zu einer Überhitzung, der sogenannten Hyperthermie.

In der Schweiz wurden solche Temperaturen bisher nicht erreicht. Hitzewellen werden aber auch hierzulande immer heisser. In den letzten 50 Jahren haben sich Hitzewellen deutlich stärker erwärmt als die Durchschnittstemperatur, wie Mitte Juni eine Auswertung des Bundesamts für Meteorologie (Meteoschweiz) zeigte. Seit 1971 ist die Jahresmitteltemperatur in der Schweiz demnach um 2,6 Grad gestiegen. Der heisseste Tag im Jahr ist im Schnitt aber 3,4 Grad wärmer als vor gut 50 Jahren.

Quelle: SDA / Keystone - 30.06.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay

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