Deutsches Gericht sucht Kompromiss im Streit um Anti-Baby-Pille
WALDSHUT / TIENGEN - Im juristischen Streit um eine mögliche Gesundheitsgefahr durch die Anti-Baby-Pille "Yasminelle" hat vor einem deutschen Gericht der Prozess begonnen. Zunächst wird die Möglichkeit einer Einigung der Kontrahenten geprüft.
Sollte diese nicht möglich sein, werde das Gericht entscheiden, sagte ein Gerichtssprecher zum Beginn der Verhandlung am Donnerstag in Waldshut-Tiengen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg.
Verhandelt wird zivilrechtlich die Klage einer 31 Jahre alten Frau gegen den Chemie- und Arzneimittelkonzern Bayer. Dieser vertreibt die Pille. Die Frau leidet unter gesundheitlichen Problemen und macht die Anti-Baby-Pille dafür verantwortlich. Es ist nach Angaben des Gerichts der erste Prozess in diesem Fall in Deutschland.
Yasmin, eine ähnliche Anti-Baby-Pille von Bayer, hat auch in der Schweiz die Justiz beschäftigt. Eine junge Frau hatte nach Einnahme der Pille eine Lungenembolie erlitten und ist seither schwer behindert. Das Bundesgericht entschied jedoch im Januar, dass Bayer nicht haftbar ist für die Pille und der Frau weder Schadenersatz noch Genugtuung zahlen muss.
Quelle: SDA - 17.12.2015