Jeder sechste Schweizer leidet an leichten Depressionen
 NEUENBURG - Rund 16 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben in Umfragen an, unter leichten Depressionen zu leiden. Symptome können Energielosigkeit, Schlafstörungen oder Appetitverlust sein. Dies zeigt ein neuer Bericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) und der Psychiatrie Baselland auf.
NEUENBURG - Rund 16 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer geben in Umfragen an, unter leichten Depressionen zu leiden. Symptome können Energielosigkeit, Schlafstörungen oder Appetitverlust sein. Dies zeigt ein neuer Bericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) und der Psychiatrie Baselland auf.Die Untersuchung zeige, dass Betroffene vermehrt arbeitsunfähig sind, Leistungseinbussen aufweisen und unter körperlichen Beschwerden leiden. Stärkere depressive Symptome werden mit rund 3 Prozent hingegen relativ selten angegeben, schrieb das Obsan in einer Mitteilung.
Für den Bericht haben die beteiligten Wissenschaftler internationale Forschungsergebnisse zu depressiven Erkrankungen zusammengefasst und Schweizer Datenquellen analysiert. Sie warnen, dass leichte Depressivität nicht bagatellisiert werden sollte.
Bereits Personen mit leichten depressiven Symptomen hätten weniger soziale Kontakte, fühlten sich häufiger einsam und vermissten häufiger eine Vertrauensperson. Zudem lebten sie seltener in einer Partnerschaft. Sie hätten weiter auch Probleme bei der Arbeit und verdienten weniger.
Körperliche Beschwerden
60 Prozent der Betroffenen klagen zudem über Rückenschmerzen oder 50 Prozent über Schlafstörungen. Gleichzeitig stellt der Bericht fest, dass leichtere Depressionen sehr häufig nicht behandelt werden. Das führe zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten durch verminderte Produktivität, Arbeitsausfälle und Folgebehandlungen.
Da leichte Depressivität ein Vorbote einer schweren depressiven oder einer anderen Erkrankung sein kann und eine grosse Personengruppe betrifft, folgert die Studie, dass vermehrt früh aktiv eingegriffen werden sollte. Dies insbesondere auch, weil die Behandlungsdauer bei Patienten mit Arbeitsstelle weniger lange dauere. Hingegen habe der Verlust der Arbeitsstelle einen negativen Effekt auf den Krankheitsverlauf.
Quelle: SDA - 20.06.2013