Die klinische Pharmazie ist eine Disziplin, welche sich mit der rationalen und sicheren Anwendung von Medikamenten befasst. Dabei bedeutet klinisch nicht, dass klinische Pharmazie ausschliesslich im Spital stattfindet, obwohl dort durchaus ein Schwerpunkt liegt. Klinische Pharmazie kann im weiteren Sinne auch als patientenorientierte Pharmazie verstanden werden, mit dem Ziel, die Arzneimittelanwendung auch bei Patienten ausserhalb des Spitals zu optimieren.

Bis zur Applikation eines Medikamentes laufen zahlreiche Prozesse ab, die potentiell fehleranfällig sind. Das beginnt mit der Wahl des geeigneten Medikamentes und geht über die Bestimmung der richtigen Dosis unter Berücksichtigung klinischer und laborchemischer Parameter, sowie weiterer Grunderkrankungen des Patienten. Zudem muss auch noch in Betracht gezogen werden, ob noch andere Medikamente verabreicht werden, die möglicherweise zu unerwünschten Wechselwirkungen führen könnten.

Vor allem im Spitalbereich treten zudem weitere praktische Anwendungsprobleme auf, wenn z.B. verschiedene Medikamente zusammen intravenös verabreicht werden oder wenn Tabletten wegen Schluckstörungen zermörsert werden müssen.

Bei all diesen Prozessen und Problemen der praktischen Medikamentenanwendung ist es das Ziel der klinischen Pharmazie, zusammen mit der Ärzteschaft und der Pflege Medikationsfehler zu antizipieren und zu minimieren. Die klinische Pharmazie ist primär eine Dienstleistung, welche die Arzneimittelsicherheit erhöhen und im besten Fall noch Kosten sparen soll.
Die Spital-Pharmazie Basel bietet berufsbegleitend die Weiterbildung zum Fähigkeitsausweis FPH in klinischer Pharmazie an. Diese dauert mindestens 1.5 Jahre. Die Weiterbildung beinhaltet gemäss dem GSASA Ausbildungsprogramm folgende Punkte und schliesst mit einer mündlichen Prüfung ab:

• Pharmazeutische Betreuung des Patienten vom Eintritt bis zur Entlassung aus der Institution
• Einbringen einer angemessenen pharmazeutischen Sichtweise während der interdisziplinären Visiten
• Optimierung von Risiko/Nutzen- und Kosten/Nutzen-Verhältnissen der medikamentösen Therapie
• Massnahmen zur Verbesserung der Kontinuität der medikamentösen Therapie
• Kompetente Beantwortung von Fragen zu Medikamenten von Fachpersonen
• Interventionen zur Erhöhung der Sicherheit des Medikationsprozesses und zur Reduktion von Medikationsfehlern (CIRS)
• Beteiligung an Therapieentscheidungen und die Fähigkeit Therapieempfehlungen abzugeben
• Fähigkeit, Informationen angemessen und auf den Fragenden zugeschnitten zu übermitteln
• Kommunikation sowohl mit Gesundheitsfachpersonen wie auch mit dem Patienten

Weitere Informationen: https://www.unispital-basel.ch/ueber-uns/bereiche/medizinische-querschnittsfunktionen/kliniken-institute-abteilungen/spital-pharmazie/lehre-forschung/fph-klinische-pharmazie


Quelle: inhouse - Hausmagazin Biozentrum Pharmazentrum, Nummer 7, 12/09, S.3

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