56 gesundheitsschädigende Medikamente beschlagnahmt


BERN - In einer von Interpol koordinierten Aktionswoche gegen illegal importierte Medikamente haben Schweizer Behörden fast 500 Pakete kontrolliert. Dabei beschlagnahmten sie 56 Sendungen mit besonders gesundheitsgefährdenden Arzneimitteln.

Die Empfänger der Sendungen, die durchkamen, erhielten ein Informationsschreiben mit der Warnung, dass Tabletten und Kapseln unklarer Herkunft zu viel, zu wenig oder überhaupt keine Wirkstoffe enthielten. Schlimmstenfalls könnten sogar giftige Substanzen in den Mitteln sein, teilte die Heilmittelkontrolle Swissmedic am Montag mit.

Besonderes Augenmerk lag bei der zehnten jährlich durchgeführten Aktion auf Fenantyl, einem starken Schmerzmittel. In der Schweiz wurden keine Sendungen davon gefunden. Fenantyl sorgte in einigen Ländern bereits für etliche Todesopfer.

Die am häufigsten illegal importierten Arzneimittel sind die Erektionsförderer. In der Aktionswoche stellten der Zoll, Antidoping Schweiz und Swissmedic aber auch recht viele Importe von Antibiotika fest. Das sei besorgniserregend, hiess es. Antibiotikakonsum ohne medizinische Begleitung könne zur Bildung von Resistenzen beitragen.

Neben den Beschlagnahmungen nahmen die Ermittler in der internationalen Aktion auch illegale Internetangebote aufs Korn. Dabei zeigte sich in der Schweiz, dass viele Internetseiten etwa von Fussballklubs oder Restaurants gehackt worden waren, um die Besucher auf illegale Plattformen für Medikamente umzuleiten.

Insgesamt wurden bei der Aktion in 123 Ländern zwischen dem 12. und 19. September 700'000 verdächtige Pakete kontrolliert und 470'000 beschlagnahmt. Zudem wurden 3500 illegale Webseiten geschlossen. In der Schweiz werden jährlich rund 40'000 Medikamentensendungen eingeführt, etwa die Hälfte davon illegal.


Quelle: SDA - 25.09.2017, Copyrights Bilder: Fotolia.com

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