Coronavirus - Schweiz - 170'000 Impfungen und 42 Fälle von unerwünschten Nebenwirkungen


BERN - In der Schweiz sind bisher rund zwei Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner gegen das Coronavirus geimpft worden. Lediglich in 42 Fällen kam es zu unerwünschten Nebenwirkungen, die meisten verliefen harmlos. Und während der R-Wert erstmals seit Mitte November auf unter 0,8 sank, stiegen die entdeckten Fälle der Virus-Mutationen weiter stark an.

Geliefert wurden bisher insgesamt 459'700 Impfdosen der Hersteller Pfizer/Biontech und Moderna, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte. 169'783 davon wurden bereits verabreicht, das entspricht rund 37 Prozent der verfügbaren Menge. Auf 100 Einwohner entfielen somit 1,97 Dosen.

Geimpft wird mittlerweile in allen Kantonen, allerdings mit unterschiedlicher Frequenz. Anteilsmässig die meisten Impfungen verteilt hat bisher der Kanton Basel-Stadt mit 5,54 Dosen pro 100 Einwohner. Der Stadtkanton hat mit 79 Prozent auch den grössten Anteil der gelieferten Dosen bereits verabreicht.

Auch im Kanton Appenzell Innerrhoden sind bereits 5,10 Dosen pro 100 Einwohner verabreicht worden, in Obwalden immerhin 4,92. Nicht so gut sieht es im Kanton Thurgau aus mit 1,07 verabreichten Dosen auf 100 Einwohner, im Kanton Bern mit 1,11 und im Kanton Neuenburg mit 1,16 verabreichten Dosen auf 100 Einwohner.


16 schwerwiegende Reaktionen

Im Zusammenhang mit dieser grössten Impfaktion in der Geschichte der Schweiz kam es bisher lediglich in 42 Fällen zu unerwünschten Nebenwirkungen, wie Swissmedic mitteilte. 16 davon waren schwerwiegend mit Unverträglichkeitsreaktionen wie starkem Hautausschlag, ausgeprägten grippalen Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder einem starken Krankheitsgefühl.

Fünf der Meldungen standen im Zusammenhang mit einem tödlichen Verlauf. Zwar gebe es bei diesen Fällen eine "zeitliche Assoziation" mit der Impfung, schrieb Swissmedic. Aber bei keinem bestehe "der konkrete Verdacht, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall war".

Die Patienten seien zwischen 84 und 92 Jahre alt gewesen und an Erkrankungen verstorben, die in diesem Lebensalter häufig vorkämen, wie zum Beispiel Schlaganfälle oder schwere Infektionen. Deshalb änderten diese ersten Erkenntnisse auch nichts am positiven Nutzen-Risiko-Profil der Covid-19-Impfstoffe.

Hoffen auf weitere Dosen und AstraZeneca

Gleichzeitig sorgen die Lieferverzögerungen von Pfizer/Biontech bereits jetzt in einzelnen Kantonen für Probleme: So musste der Kanton Zürich seinen Impfplan anpassen: Die zweite Impfung in den Alters- und Pflegeheimen werde um eine Woche verschoben. Zudem gebe es keine neuen Termine im ersten Impfzentrum, hiess e.

Ab Februar soll die Schweiz dann aber deutlich mehr Impfdosen erhalten, wie Gesundheitsminister Alain Berset nach einem Treffen mit dem Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, erklärte.

Dazu beitragen könnte schon bald der dritte Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca. Swissmedic warte noch auf "wichtige Daten", sagte Mediensprecher Lukas Jaggi auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Wenn diese rechtzeitig einträfen und zufriedenstellend ausfielen, könne man in den nächsten Wochen mit einer Zulassung rechnen.

R-Wert unter 0,8

Hoffnung geben auch die aktuellen Zahlen: Am Freitag wurden dem Bundesamt für Gesundheit innerhalb von 24 Stunden 2156 neue bestätigte Coronavirus-Fälle gemeldet - zehn Prozent weniger als noch vor Wochenfrist. Gleichzeitig sank der R-Wert zum ersten Mal seit Mitte November unter 0,8.

Am 12. Januar lag die Reproduktionszahl (R-Wert), die angibt, wie viele Menschen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, bei 0,79. Mit diesem Wert wäre es möglich, die Fallzahlen in der Schweiz alle zwei Wochen zu halbieren. Das letzte Mal war dies vom 6. November bis zum 12. November der Fall gewesen.

Gleichzeitig breiten sich aber die mutierten Varianten des Coronavirus weiter stark aus. Am Freitag hatte das BAG Kenntnis von 674 Fällen, nach 582 am Donnerstag und 479 am Mittwoch.

Quelle: SDA / Keystone - 22.01.2021, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2021 Pixabay

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