Coronavirus - Schweiz - Tamedia-Umfrage: Maskenpflicht findet breite Zustimmung - Pharmasuisse


ZÜRICH - Die Lockerung der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus sollte nach dem Willen einer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung mit einer generellen Maskenpflicht in der Öffentlichkeit einhergehen. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Tamedia-Umfrage hervor.

Sechs von zehn befragten Personen sprachen sich in der Umfrage dafür aus, dass das Tragen von Masken in der Schweiz verpflichtend wird, sobald genügend Schutzmasken verfügbar sind. Ein Obligatorium fände derzeit bei der Basis aller Parteien eine Mehrheit.

Derzeit sei allerdings die Versorgung mit Masken "eine Katastrophe", erklärte Fabian Vaucher, Präsident des Schweizerischen Apothekerverbands Pharmasuisse, am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme. In vielen Apotheken und Drogerien fehlten sogar Hygienemasken für den Eigenbedarf. So könnten weder gefährdete Kundinnen und Patienten in Apotheken und Drogerien noch das Personal ausreichend geschützt werden.

Klare Strategie gefordert

Die Zuständigkeiten bei der Verteilung von Masken seien absolut unklar. "Wir werden seit Wochen mit unseren Anliegen von A nach B und wieder zurück geschickt", so Vaucher. "Wir fordern jetzt und heute, dass der Eigenbedarf der Apotheken und Drogerien durch den Bund gedeckt wird. Und eine klare Strategie, wie gefährdete Personen zu Masken kommen sollen."

Die Nachfrage nach Masken sei da, obwohl der Bund bisher das Maskentragen für die gesunde Bevölkerung nicht empfohlen habe. Wenn die Empfehlungen des Bundesrats diesbezüglich angepasst würden, werde die Nachfrage sicher in die Höhe schnellen. Apotheken und Drogerien müssten entsprechend sehr rasch mit Masken beliefert werden, fordert der Präsident von Pharmasuisse.

Ja zur Impfpflicht

In der Tamedia-Umfrage halten Parteien von rechts bis links nichts von einer staatlich verordneten Durchseuchung. Eine knappe Mehrheit lehnt es ab, dass der Staat Ansteckungen in Kauf nimmt mit dem Ziel, dass die Bevölkerung immun wird.

Hingegen stösst die Nutzung anonymisierter Bewegungsdaten in grossen Teilen der Bevölkerung auf Akzeptanz. Sollte dereinst ein Impfstoff vorliegen, würden Wähler aller Parteien eine Impfpflicht befürworten.

Der Bundesrat erhält von der Bevölkerung gute Noten. Die Massnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Unterstützung der Wirtschaft werden als angemessen beurteilt. Auch die schrittweise Lockerung der Massnahmen stösst bei den befragten Personen auf Zustimmung.

Die rasche Wiedereröffnung von Geschäften und Coiffeursalons beurteilt die Bevölkerung positiv. Nur knapp jeder Dritte möchte, dass Restaurants schon in den nächsten Wochen wieder Gäste bewirten dürfen. In der SVP-Basis wollen dies nur 35 Prozent, bei der FDP sind es 32 Prozent und bei der CVP 29 Prozent.

Kinos und Zoos sollen warten

Eine Wiedereröffnung von Freizeitbetrieben wie Kinos oder Zoos befürworten nur gerade 13 Prozent und eine Aufhebung des Veranstaltungsverbots nur 6 Prozent. Romands und Tessiner sind dabei noch deutlich zurückhaltender als die Deutschschweizer.

Die Tamedia-Umfrage wurde am 15. April 2020 auf den Online-Plattformen der Tamedia-Zeitungen und von "20 Minuten" durchgeführt. Insgesamt nahmen 40'835 Personen aus allen Landesteilen daran teil. Die Umfrage erfolgte in Zusammenarbeit mit den Politologen Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen.

Quelle: SDA / Keystone - 20.04.2020, Copyrights Bilder: © 2020 Pixabay

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