Vier von fünf Personen tragen Brille oder Kontaktlinsen
BERN - Vier von fünf Personen in der Schweiz tragen eine Sehhilfe. Laut einer Studie ist der Anteil in den letzten vier Jahren zwar leicht gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Als Gründe nennt Optikschweiz die Alterung der Gesellschaft und die Bildschirmpräsenz.
Wie der Verband für Optometrie und Optik (Optikschweiz) diese Woche mitteilte, ging der Anteil der Brillen- und Kontaktlinsenträger in der Schweiz seit 2021 insgesamt um 1,9 Prozent auf 81 Prozent zurück. 53 Prozent tragen eine Brille, 22 Prozent Brille und Kontaktlinsen, 3 Prozent nur Kontaktlinsen und 3 Prozent haben eine operative Sehkorrektur hinter sich. 19 Prozent benötigen keine Sehhilfe.
Ein Faktor für den hohen Anteil an Personen, die eine Sehhilfe benötigen, sei die demografische Entwicklung. Wegen der natürlichen Alterssichtigkeit brauche mit zunehmendem Alter fast jeder eine Sehhilfe. In der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen tragen gemäss der Studie 89 Prozent eine Brille oder Kontaktlinsen.
Auch die tägliche Nutzung von digitalen Geräten wie Smartphones führe dazu, dass eine Korrektur nötig wird, auch bei jüngeren Menschen. Denn der ständige Blick in die Nähe fordere das Zusammenspiel von Augen und Gehirn enorm. Dadurch machten sich leichte Fehlsichtigkeiten, welche im Alltagsleben sonst gut kompensiert werden könnten, teils mit Beschwerden bemerkbar.
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Kinder früher geprüft
Zudem würden Kinder und Jugendliche heutzutage vermehrt und früher geprüft als früher. Während 2001 noch mehr als die Hälfte der 16- bis 24-Jährigen angab, keine Sehhilfe zu benötigen, ist es heute nur noch ein Drittel.
Eine Zunahme der Kurzsichtigkeit bei jungen Menschen, wie sie in den vergangenen Jahren teilweise prognostiziert wurde, lasse sich aus der Studie hingegen nicht ableiten. Die Verteilung des Korrekturbedarfs für die Nähe oder die Ferne sei in der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen in den letzten zwei Jahrzehnten relativ konstant geblieben.
Trotzdem warnt Optikschweiz vor regelmässiger, stundenlanger Bildschirmzeit bei Kindern und Jugendlichen: Diese könne die Sehfähigkeit während der Wachstumsphase nachhaltig beeinträchtigen. "Kinderaugen entwickeln sich am besten im Spiel unter Naturlicht", hiess es.
Für die Studie befragte das Institut NIQ GfK im Auftrag von Optikschweiz im November 2025 online 1049 Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren in der Deutsch- und Westschweiz.
Quelle: SDA / Keystone - 20.12.2025, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2025 Pixabay
