Galenica ist vor geplanter Aufspaltung gut aufgestellt



BERN
- Der Leistungsausweis der Gesundheitsgruppe Galenica für 2016 kann sich einmal mehr sehen lassen. Galenica ist erneut gewachsen. Für Stirnrunzeln sorgt aber weiterhin das zögerliche Vorgehen bei der seit Jahren angekündigten Aufspaltung in einen Pharmateil und ein Apotheken- und Logistikgeschäft.

Bereits im August 2014 taten nämlich die Berner kund, dass eine Trennung der beiden Geschäfte in zwei unabhängige börsenkotierte Unternehmen geplant sei. Geschehen sollte dies innert fünf Jahren. Konkretisiert wurde der Zeitplan Anfang Dezember 2015 und noch im März 2016 hiess es, im vierten Quartal 2016 werde die Aufspaltung von Vifor Pharma und Galenica Santé erfolgen.

Aufhorchen liessen allerdings Aussagen von Galenica-Präsident Etienne Jornod Anfang Mai 2016. In Interviews bedauerte er die Aufteilung und bezeichnete sie gleichzeitig als den besten Schritt für Galenica. Drei Wochen später wurde offiziell die Aufspaltung um sechs bis zwölf Monate verschoben.

Heute, fast acht Monate später, krebst Galenica erneut eher einen Schritt zurück. Nach der Prüfung verschiedener Varianten liege der Fokus der laufenden Vorbereitungsarbeiten auf einem Börsengang von Galenica Santé mittels öffentlicher Aktienplatzierung, heisst es in der Medienmitteilung vom Donnerstag. Galenica gibt sich dafür Zeit bis Ende 2017.

Markanter Umsatzanstieg

Die beiden Unternehmenseinheiten scheinen tatsächlich bereit zu sein, sich eigenständig erfolgreich entwickeln zu können. Vifor Pharma und Galenica Santé trugen 2016 beide zum Anstieg des konsolidierten Nettoumsatzes um fast 9 Prozent auf 4,12 Milliarden Franken bei.

Vifor Pharma steigerte dabei den Umsatz um fast 25 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken. Das Wachstum sei organisch erzielt worden, heisst es. Hauptumsatztreiber des Pharmageschäfts ist weiterhin Ferinject. Mit dem Präparat gegen Eisenmangel erhöhte Galenica den Umsatz um über 39 Prozent auf fast 350 Millionen Franken.

Durch den Zusammenschluss mit dem US-Pharmakonzern Relypsa, der im zweiten Halbjahr über die Bühne ging, wird Vifor Pharma zudem nach Unternehmensangaben zu einem bedeutenden Akteur am kardiorenalen Markt (Herz- und Niereninsuffizienz) in den USA. 2016 ging Vifor Pharma zudem weitere Partnerschaften mit führenden Pharma- und Biotechnologieunternehmen ein.

Im Apotheken- und Logistikgeschäft Galenica Santé erhöhte sich der Umsatz 2016 um gut 3 Prozent auf 3,01 Milliarden Franken. Das Wachstum sei trotz anhaltend hohem Einkaufstourismus und schwächerer Grippewelle im ersten Quartal zustande gekommen. Es basierte laut Mitteilung auf dem Ausbau des Apothekennetzes, innovativen neuen Angeboten und dem Gewinn neuer Kunden. Die Anzahl der konsolidierten Apotheken erhöhte sich um elf Standorte auf insgesamt 329 Apotheken.

Prognosen bestätigt

Galenica bestätigte die im Oktober mit Blick auf die 1,53 Milliarden Dollar schwere Relypsa-Übernahme angepasste Gewinnprognose. Während der Betriebsgewinn von Vifor Pharma auf vergleichbarer Ebene um 10 Prozent ansteigen dürfte, belastete der Zukauf das Ergebnis mit rund 120 Millionen Franken. Galenica Santé dürfte das Betriebsergebnis (EBIT) aus dem Jahr 2015 übertreffen. Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2016 legt Galenica am 14. März vor.

Der Berner Gesundheitskonzern hatte im Oktober auch erste Manager-Positionen im Hinblick auf die Aufspaltung neu besetzt. Am Donnerstag wurde die Ernennung von Jean-Claude Clémençon zum künftigen CEO bei Galenica Santé bekanntgegeben. Der heutige Leiter des Geschäftsbereichs Retail wird Jörg Kneubühler auf dieser Position ersetzen, der künftig das Verwaltungsratspräsidium bei Galenica Santé übernehmen wird.

Die Galenica-Aktien starteten am Donnerstag im frühen Handel mit etwas festeren Notierungen. Anschliessend rutschten sie in die Verlustzone. Bis kurz nach 10 Uhr verloren sie 1,4 Prozent an Wert, während der Gesamtmarkt (SPI) mit 0,4 Prozent im Minus lag.


Quelle: SDA - 19.01.2017

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