Hersteller bei Aids-Konferenz: Remdesivir senkt Covid-Sterberisiko


SAN FRANCISCO - Das Medikament Remdesivir kann nach Angaben des Herstellers das Sterberisiko bei einem schweren Verlauf der Corona-Krankheit Covid-19 deutlich vermindern. Eine neue Analyse würde eine Senkung des relativen Sterberisikos um 62 Prozent zeigen, wie das US-Pharmaunternehmen Gilead am Freitag zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz bekanntgab.

Remdesivir ist das einzige in der EU zugelassene Medikament zur spezifischen Behandlung von Covid-19. Die Welt-Aids-Konferenz, die in der Nacht zum Samstag zu Ende ging, hatte in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals im Internet stattgefunden - und die Pandemie gleich auch noch auf die Tagesordnung gesetzt.

Dem Pharmaunternehmen Gilead zufolge lag bei der Standardtherapie an Tag 14 nach Behandlungsbeginn die Sterblichkeit von schwer an Covid-19 erkrankten Patienten bei 12,5 Prozent. Wurden Patienten zusätzlich mit Remdesivir behandelt, starben nur 7,6 Prozent. Unter Berücksichtigung dieser Zahlen und anderer patientenbezogener Faktoren kommt Gilead dann auf das um 62 Prozent durch das Medikament gesenkte Sterberisiko.

Raschere Genesung

Ein unabhängiger Experte rät aber zur Vorsicht bei der Interpretation der Daten. Zwar weise die Untersuchung auf eine gute Wirksamkeit des Mittels hin, sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Nachrichtenagentur DPA. Allerdings seien bei der Analyse zwei Gruppen verglichen worden, die man nach geltenden Standards eigentlich nicht vergleichen dürfe, hiess es.

Remdesivir wurde erst vor einer Woche von der EU-Kommission zugelassen, weil es die Genesungszeit im Schnitt von 15 auf 11 Tage verringert. Auch in der Schweiz ist der Einsatz des Präparats mittlerweile erlaubt. Ausreichende Daten zu einem verminderten Sterberisiko lagen zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht vor. Die USA haben sich zwar einen Grossteil der bis September anvisierten Produktionsmenge des Mittels gesichert.

Verfehlen der Ziele

Zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz stand am Freitag vor allem die Coronavirus-Pandemie auf der Tagesordnung. Die USA hätten damit ein "sehr ernstes Problem", sagte der US-Immunologe Anthony Fauci. In zahlreichen Bundesstaaten der USA waren die Fallzahlen zuletzt wieder stark gestiegen.

Zum Auftakt der Aids-Konferenz hatte das Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) mitgeteilt, dass die Weltgemeinschaft ihre selbstgesetzten Ziele im Kampf gegen HIV und Aids verfehlt habe. Im vergangenen Jahr haben sich demnach 1,7 Millionen Menschen weltweit mit dem Virus angesteckt. Eigentlich sollten es durch neue Programme, Initiativen und Investitionen nur noch 500'000 Menschen im Jahr sein. Die Epidemie sollte bis 2030 besiegt werden.

Die 1985 erstmals durchgeführte Aids-Konferenz, die als das weltweit grösste Treffen zu dem Thema gilt, hatte in diesem Jahr eigentlich in San Francisco und Oakland in Kalifornien stattfinden sollen, war aber wegen der Coronavirus-Pandemie ins Internet verlegt worden. 2018 waren zur vorherigen Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam rund 15'000 Experten aus mehr als 160 Ländern angereist.

Quelle: SDA / Keystone - 11.07.2020, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2020 Pixabay

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