Immer mehr gefährliche Engpässe bei Heilmitteln


BERN - Der Heilmittelplattform der wirtschaftlichen Landesversorgung werden immer mehr Engpässe bei lebenswichtigen Medikamenten gemeldet. In den letzten beiden Jahren kam es zu insgesamt 177 Versorgungsengpässe. Betroffen waren 81 Wirkstoffe.

In einem Drittel der Fälle ging es um Medikamente gegen Entzündungen, so genannte Antiinfektiva. Knapp ein Viertel betrafen Impfstoffe, 17 Prozent Medikamente gegen Krebs. Das geht aus einem Bericht des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung hervor, den der Bundesrat am Mittwoch zur Kenntnis genommen hat.

Zu den gravierendsten Engpässen gehörten die Versorgungsstörungen mit Tollwutimpfstoffen, beim Adrenalin-Fertigpen für Allergiker, dem Kombinationspräparat Piperacillin-Tazobactam oder dem Wehenmittel Oxytocin. Durchschnittlich dauerten die Engpässe 121 Tage, wobei ein Impfstoff seit 2015 überhaupt nicht mehr lieferbar ist.

Häufigste Ursache waren Verteilungsprobleme, gefolgt von Wirkstoffmangel und Produktionsunterbrüchen. Hintergrund dieser Probleme sind gemäss dem Bericht die kleine Anzahl Anbieter, der Kostendruck, Marktrückzüge und die geringe Lagerhaltung bei Firmen und Spitälern. Der Bericht warnt davor, dass gerade die Logistikprobleme im Zusammenhang mit dem Brexit stark zunehmen könnten.

Weil der Markt die Engpässe nicht immer ausgleichen konnte, wurde die Versorgung in den Jahren 2017 und 2018 in insgesamt 29 Fällen aus Pflichtlagern sichergestellt. Diese Situation bringe das System der wirtschaftliche Landesversorgung immer wieder an seine Grenzen, heisst es im Bericht. Bei fehlenden Pflichtlagern oder längerfristigen Störungen seien die Vorbereitungen des Bundes nicht ausreichend.

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung empfiehlt daher, die Strukturen des Marktes zu prüfen. Die Versorgung mit Heilmitteln in der Schweiz müsse mit geeigneten Massnahmen stabilisiert und langfristig verbessert werden.

Quelle: SDA / Keystone - 15.05.2019, Copyrights Bilder: Adobe Stock

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