Medikamentenkosten auf hohem Niveau stabil


BERN - In der Schweiz wurden 2019 praktisch unverändert rund 7,6 Milliarden Franken für Medikamente ausgegeben. Weiterhin kaum genutzt wird laut neustem Helsana-Arzneimittelreport das Einsparpotential von Nachahmerpräparaten. Besorgniserregend hoch sei die Medikamentenabgabe bei Langzeitpatienten der Spitex.

Im Jahr 2019 sind 0,7 Prozent mehr Medikamente bezogen worden als im Vorjahr. Die Kosten zu Lasten der Grundversicherung sanken dagegen um 0,2 Prozent auf 7,265 Milliarden Franken, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Report hervorgeht.

Diese Stabilisierung der Kostenentwicklung sei zwei Umständen geschuldet: einerseits seien Patente von sehr teuren Medikamenten abgelaufen, anderseits zeigten die regelmässigen Überprüfungen und Anpassungen der Medikamentenpreise durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Wirkung.

Über der gesamtschweizerischen Norm liegen Bezüge und Kosten in Teilen der Nordwest- und Westschweiz sowie im Tessin, in der Zentral- und Ostschweiz liegen sie unter dem Schweizer Durchschnitt. Die grössten Kostentreiber gemäss Report sind nach wie vor die Krebs- und Immunsystemmittel, gefolgt von den Medikamenten für das Nervensystem und Stoffwechselpräparaten.


Impfstoffe deutlich teurer

Mit 21 Prozent überdurchschnittlich hoch war die Kostensteigerung bei den Impfstoffen. Seit 2016 stiegen die Kosten sogar um über 30 Prozent. Dafür verantwortlich seien namentlich die Ausweitung des Risikogebietes der von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf Anfang 2019 und die Masernausbrüche in der Schweiz.

Eine Zusatzanalyse zum Bericht zeigt zudem, dass jeder Langzeitpatient der Spitex durchschnittlich 16 Präparate parallel einnahm. Bei Bewohnern von Pflegeheimen waren es durchschnittlich deren neun. Die hohe Zahl sei ein Anlass zur Sorge und berge Gefahren, heisst es im Report. Fast jeder zweite Spitex-Klient sei "potenziell inadäquat" medikamentös versorgt.

Weiterhin einen schweren Stand im Arzneimittelmarkt haben Nachahmerpräparate, sogenannte Biosimilars. Das diesbezüglich ungenutzte Sparpotenzial lag im abgelaufenen Jahr bei fast 60 Millionen Franken. Zwischen 2015 und 2019 hätte man gegen 190 Millionen Franken sparen können, wenn Ärzte statt der Originale vorhandene Nachahmerpräparate verschrieben hätten, heisst es im Bericht.

Quelle: SDA / Keystone - 25.11.2020, Copyrights Bilder: Adobe Stock/© 2020 Pixabay

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