Mit einem alten Antibiotikum gegen aggressiven Brustkrebs


GENF - Ein knapp 70 Jahre altes Antibiotikum namens Clofazimin könnte helfen, einen als "dreifach negativ" bezeichneten Typ Brustkrebs zu bremsen. Das Medikament sei noch wirksamer in Kombination mit Doxorubicin, einem klassischen Chemoetherapeutikum, berichten Genfer Forscher.

Clofazimin ist ein antibakterielles Medikament, das gegen Lepra eingesetzt wird. Möglicherweise könnte es aber auch in der Krebstherapie zum Einsatz kommen - insbesondere gegen den besonders aggressiven dreifach negativen Brustkrebs, wie Forschende um Vladimir Katanaev von den Universitäten Genf und Lausanne berichten. Der Wirkstoff blockiert den sogenannten Wnt-Signalweg der Zelle. Störungen dieses Signalwegs spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung verschiedener Krebsarten.

Katanaev und sein Team hatten eine krebshemmende Wirkung des Medikaments bereits 2014 an Zellkulturen nachgewiesen. Nun untersuchten sie die Wirkung von Clofazimin an Mäusen, welche mit dreifach negativem Brustkrebs vergleichbare Tumore entwickelten.

Das Fazit: Das Antibiotikum wirkte als Hemmstoff und unterbrach das Tumorwachstum, wie die beiden Universitäten am Donnerstag mitteilten. Dabei stellten die Forschenden keine unerwünschten Nebenwirkungen fest. Von ihren Ergebnissen berichteten sie kürzlich im Fachblatt "Cancer Letters".

Zahlreiche Forschende weltweit sind dabei, bestehende Medikamente für neue Anwendungen zu erforschen. Dies spart einerseits Zeit und Kosten, kann es aber andererseits schwierig machen, Investoren zu finden, um klinische Studien für die neue Anwendung durchzuführen. So im Fall von Clofazimin: Der Wirkstoff ist lizenzfrei - für Pharmafirmen daher keine besonders gewinnversprechende Investition.

Dreifach negativer Brustkrebs trifft vor allem jüngere Frauen und entwickelt sich sehr schnell. Eine wirksame Behandlung fehlt bisher. Weltweit führt diese aggressive Krebserkrankung bei mehr als 200'000 Frauen pro Jahr zum Tod.

Notiz:

Fachartikelnummer - DOI: 10.1016/j.canlet.2019.02.018

Quelle: SDA / Keystone - 28.03.2019, Copyrights Bilder: Adobe Stock

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